Flüchtlinge in Buschdorf Stadt schafft 170 Plätze in Containern

BONN · Die Stadtverwaltung plant eine weitere Notunterkunft für etwa 170 Flüchtlinge in Wohncontainern an der Schlesienstraße in Buschdorf, teilte das Presseamt gestern mit.

Geplant ist die Errichtung von 185 Wohncontainern auf dem insgesamt 18 750 Quadratmeter großen Grundstück.

Der Zugang soll von der Peter-Klein-Straße aus erfolgen. In den Containern sollen auch Räume für pädagogische Angebote eingerichtet werden. Vor dem Hintergrund, dass vor allem im Bonner Norden Kindergarten- und Schulplätze knapp sind, sollen überwiegend Personen ohne Kleinstkinder und schulpflichtige Kinder in den Wohncontainern einquartiert werden.

"Uns ist die Situation in den Schulen und Kindergärten im Bonner Norden bekannt", erklärte Sozialdezernentin Angelika Maria Wahrheit, "darauf versuchen wir Rücksicht zu nehmen." Die Container sollen in U-Form und in zwei Geschossen aufgestellt werden. Nachdem der SGB-Betriebsausschuss gestern Abend diesen Plänen zugestimmt hat, will die Verwaltung die Ausschreibung für die Container jetzt auf den Weg bringen. Die Anlage könnte dann voraussichtlich im Mai zur Verfügung stehen.

Aktueller Stand: 2700 Plätze für Flüchtlinge

Zusätzliche Plätze sollen außerdem in den Gebäuden der ehemaligen Poliklinik an der Wilhelmstraße entstehen. Dort sind bereits rund 150 Flüchtlinge untergebracht. Zurzeit lässt die Stadt Bonn den vorderen Gebäudeteil für weitere 130 Menschen herrichten. Eine nochmalige Überprüfung des ehemaligen Landesbehördenhauses an der B 9 habe dagegen ergeben, dass die leeren Hallen mit keinem vertretbaren Aufwand hergerichtet werden könnten, heißt es in der Mitteilung. Wenn voraussichtlich im nächsten Jahr die jetzt noch genutzten Büroräume geräumt seien, werde die Verwaltung sich erneut mit dem Gebäude befassen.

Ein leerstehendes Gebäude am Platanenweg in Beuel, das in der Öffentlichkeit immer wieder als potenzielle Unterkunft vorgeschlagen werde, stehe zeitnah nicht zur Verfügung, weil es innen völlig entkernt ist. Allerdings werde die Suche nach Unterkünften in Beuel vorrangig fortgesetzt, weil in dem Stadtbezirk noch keine größere Flüchtlingsunterkunft eingerichtet worden ist. Die Stadt Bonn stellt inzwischen Plätze für 2700 Flüchtlinge bereit.

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