Missstände an der Buschdorfer Stadtbahnhaltestelle Ein Dorf wartet auf die Linie 63

BONN · Ein Dauerbrenner hat die Sitzung der Bezirksvertretung Bonn am Dienstagabend dominiert: Der Zustand der Buschdorfer Bahnhaltestelle. Dies war aber nur einer der vielen Bürgeranträge und Themen auf der Tagesordnung.

 Birgitta Kragh sammelte im November Unterschriften für den Ausbau des Bahnhaltepunkts.

Birgitta Kragh sammelte im November Unterschriften für den Ausbau des Bahnhaltepunkts.

Foto: Roland Kohls

Stadtbahn in Buschdorf: Wird die Linie 63 jemals im Dorf halten? Dieses Thema kam nun wieder über einen Bürgerantrag auf die Tagesordnung. In den vergangenen Monaten ist die Zahl der dazu gesammelten Unterschriften auf 1456 angewachsen. Doch die Verlängerung der Linie über Tannenbusch hinaus ist nicht das einzige Anliegen. "Wir wollen auch die Bereitstellung der Mittel für einen Umbau der Haltestellen", sagte Antragsteller Lothar Esser. Dabei geht es darum, dass auch Behinderte über Fahrstühle und eine Rampe die Züge erreichen können. "Wir wollen keine Luxus-, sondern eine pragmatische Lösung", sagte Esser und denkt auch an die vielen künftigen Neubürger. "Wie lange sollen die Buschdorfer noch warten?", fragte dazu auch Frank Henseler (CDU). "Es ist dort katastrophal."

Die Pläne für den barrierefreien Ausbau der Haltestelle hat die Stadt mittlerweile so gut wie fertig. "In der Prioritätenliste steht Buschdorf direkt hinter dem Stadthaus", sagte Hartwig Lohmeyer (Grüne). Wie berichtet, wird am Bertha-von-Suttner-Platz derzeit umgebaut. So war es, wie es auch Herbert Spoelgen (SPD) sagte, für die Politiker kein Problem, für den Umbau der Haltestelle zu stimmen. Schwerer taten sie sich mit der Verlängerung der 63: Das soll nach Angaben der Stadtwerke Bonn nur abends und am Wochenende möglich sein, ohne einen zusätzlichen Zug einsetzen zu müssen. Voraussetzung ist aber auch eine Wendeanlage. Die Politiker könnten sich solch eine Lösung vorstellen. Am Ende hat aber der Stadtrat das letzte Wort.

Straßen: Einstimmig abgelehnt wurde der Bürgerantrag der rechtspopulistischen Partei "Pro NRW", eine Straße in Bonn nach dem dem türkischstämmigen Autor Akif Pirinçci zu benennen (der GA berichtete). Da nutzte auch das Argument des Stadtverordneten und Antragstellers Christopher Freiherr von Mengersen nichts, Pirinçci haben den Mut bewiesen, sich gegen den politischen Mainstream zu stellen.

Ortszentrum Dottendorf: Die Politiker der Bezirksvertretung unterstützen einstimmig den Wunsch nach einem Nutzungskonzept für das Ortszentrum Dottendorf, in dem auch die Stadtteilbibliothek untergebracht ist. Den entsprechenden Bürgerantrag stellte Ulrike Quiehl vor. Einige Mitstreiter hielten ein Transparent mit der Aufschrift "Kinder aus 22 Nationen brauchen ihre Bibliothek in Dottendorf. Bitte nicht schließen" hoch. Das Thema wird später im Rat entschieden.

Abschied: Vor der Sitzung hatte sich die Bezirksverordnete Gitti Götz (Linke) in das Gästebuch des Stadtbezirks Bonn eingetragen. Sie verlässt zum 1. April nicht nur die politische Bühne in der Stadt, sondern auch ihre rheinische Wahlheimat, um sich einer neuen beruflichen Zukunft in Basel zu widmen. Sie war seit Ende 2009 Mitglied der Bezirksvertretung und darüber hinaus in vielen weiteren Ausschüssen und Gremien engagiert. Von April 2012 bis Mai 2014 war Götz auch Stadtverordnete. Bezirksbürgermeister Helmut Kollig überreichte ihr ein handbemaltes Seidentuch mit Motiven des Stadtbezirkes.

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