Ruhestörung an Buschdorfer Kirche Bezirksvertretung Bonn vertagt Entscheidung über Abbau einer Bank

BUSCHDORF · Über ein Jahr ist es her, dass der Ortsfestausschuss (OFA) Buschdorf wegen stundenlanger nächtlicher Randale auf dem Platz vor der Sankt Aegidiuskirche in einem Bürgerantrag forderte, die Bank vor der Kirche zu entfernen.

 Diese Bank auf dem Platz vor der Aegidiuskirche soll nach dem Willen der Bürger abgebaut werden.

Diese Bank auf dem Platz vor der Aegidiuskirche soll nach dem Willen der Bürger abgebaut werden.

Foto: Roland Kohls

Verbunden war damit die Hoffnung, dass sich das Problem so erledigt. Doch weit gefehlt: Für die Anwohner hat sich nichts geändert, sie leiden immer noch unter Ruhestörung die, wie der Bürger Bund Bonn (BBB) schreibt, zeitweise von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens geht. In einem Antrag an die Bezirksvertretung (BV) Bonn forderte der BBB deswegen erneut, die Bank vor der Kirche abzubauen. "Die Bürger können unmöglich weiter mit diesem Lärm belästigt werden", sagte Peter Kern (BBB).

Der Versuch, das Problem mit Hilfe eines Scheinwerfers in den Griff zu bekommen, der im August aufgestellt wurde, ist offensichtlich gescheitert. "Die Situation im Bereich der Linde hat sich nicht geändert, alles ist so geblieben, wie es war", sagt OFA-Vorsitzender Heinz Klaus Kraus. Dies bestätigen weitere Anwohner, die der Polizei und dem Ordnungsamt vorwerfen, nur "sehr zaghaft" gegen das Treiben vorzugehen. Auch sie fordern erneut, die Bank an der Linde zu entfernen. Sie schlagen vor, die Bank am Georg-Elsner-Weg oder im Umfeld des Sportplatzes aufzustellen, dort würden derartige Treffen nicht stören.

Doch auch dieses Mal sah die BV zunächst keine Notwendigkeit, diesem Antrag zu folgen. Denn, dass das Aufstellen des Scheinwerfers überhaupt keinen Erfolg bringen soll, zweifelte unter anderem Andrea Eichenhorst (SPD) an. "Wir hätten uns gerne angeschaut, ob das Experiment Beleuchtung klappt", sagte Eichenhorst.

Der Scheinwerfer stehe noch nicht lange genug, um das auszuschließen. "Ich kann das Missfunktionieren nicht zur Grundlage für meine Entscheidung machen", so Eichenhorst weiter, die zudem fragte, warum eigentlich noch nie Anzeige erstattet wurde, obwohl die Schilderungen der Anwohner dessen, was dort vor Ort passiert, "teilweise den Straftatbestand" erfüllen würden.

"Und wir sind nicht das Ordnungsamt und die Polizei, wir können deren Aufgaben nicht übernehmen, die BV ist keine Ersatzleistung", so Eichenhorst weiter, die abschließend für die SPD-Fraktion festhielt, dass die Entscheidungsgrundlage fehle. Stephan Post (CDU) beantragte schließlich die Vertagung der Entscheidung. Auch er kritisierte die Rolle von Ordnungsamt und Polizei.

"Mit Ausnahme des Lichts scheint bislang nichts passiert zu sein", sagte Post. Nun soll geprüft werden, ob die bislang ergriffenen Maßnahmen nicht doch das Problem lösen. Nach einem "repräsentativen" Zeitraum soll die Verwaltung dann erneut berichten.

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