Studentenverbindung Ascania Männlich, katholisch, Farben tragend

BONN · Was haben Heinrich Lübke, ehemaliger Bundespräsident, Paul Mikat, ehemaliger NRW-Kultusminister, und Maximilian Steiner, Bonner Professor und Begründer der pharmazeutischen Biologie in Bonn, gemeinsam?

 Vertreter der Ascania (links in Orange) und der befreundeten Verbindung Alpinia aus Innsbruck vor Sankt Elisabeth.

Vertreter der Ascania (links in Orange) und der befreundeten Verbindung Alpinia aus Innsbruck vor Sankt Elisabeth.

Foto: Rainer Schmidt

Sie gehören der katholischen Studentenverbindung Ascania an, sind also Ascanen. Wie der Aachener Weihbischof Johannes Bündgens, dieser allerdings erst seit Freitagabend. Auf dem großen Festkommers dieser nichtschlagenden und farbentragenden Studentenverbindung wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Die Ascanen in Bonn feiern ihr 120-jähriges Bestehen. "Jedes Jahr wird ein Stiftungsfest gefeiert, alle fünf Jahre wird größer gefeiert - doch in fünf Jahren, beim 125-Jährigen, wird ganz groß gefeiert werden", sagte "Philistersenior" Heinz Breuer von den Alten Herren. So nebenbei, Alter Herr ist man bei dieser Verbindung rund zehn Jahre nach Studienbeginn, ergo mit Anfang 30.

Das Programm beim Stiftungsfest konnte sich sehen lassen. "Plenis coloribus" stand in der Einladung, was nach Art des Hauses heißt: Die Farben sind zu tragen. Der Begrüßungsabend fand bereits am Donnerstag statt; am Freitag war ein Festkommers angesagt, an dem auch Bonns Stadtdechant Wilfried Schumacher, teilnahm; am Samstag stand zuerst das Pontifikalamt in der Elisabethkirche mit Johannes Bündgens an, danach ein Altherrenconvent bzw. ein Damenprogramm im Angebot - abgerundet von einem Festball am Abend.

Ungefähr 400 "Alte Herren" sind Mitglied dieser Verbindung. Hinzu kommen rund 30 "Aktive", also Studierende, sowie einige "Inaktive", die mit dem Studium fertig, aber noch nicht im Beruf verankert sind.

Die Ascania wurde an der landwirtschaftlichen Hochschule gegründet, als sie noch nicht Bestandteil der Universität war, so Heinz Breuer. Sie steht allen Fachrichtungen offen.

Mitglied kann nur werden, wer männlich und katholisch ist und sich zu den vier Grundprinzipien bekennt: Scienta, Amicitia, Patria und Religio - Wissen, Freundschaft, Vaterland und Religion. Weihbischof Bündgens interpretierte dies in seiner Predigt etwas einfacher und verständlicher. Er sieht diese Verbindung als Brückenkopf zwischen den Menschen.

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