Tag der offenen Tür Haus der Bildung beeindruckt Besucher

BONN · Der Weg zum Eingang ist noch nicht sehr komfortabel, denn er führt momentan über Kies und Schotter der Baustelle an der Tiefgaragenausfahrt. Aber wer das Haus der Bildung betreten hat, hat das fast vergessen.

Hereinspaziert: Die ersten Besucher erkunden die hellen und luftigen Räume und Flure.

Hereinspaziert: Die ersten Besucher erkunden die hellen und luftigen Räume und Flure.

Foto: Horst Müller

Hell und weitläufig präsentiert sich dem Besucher das Gebäude, das die Zentralbibliothek und die Volkshochschule beherbergt. "Das ist ja für das kleine Bonn geradezu großherrschaftlich", staunte eine Besucherin beim Tag der offenen Tür am Samstag.

Viele Bonner, die zudem beim Tag der offenen Tür das Alte Rathaus besuchen konnten, nutzten die Gelegenheit, um schon vor der offiziellen Eröffnung am 9. September einen kleinen Einblick ins Haus der Bildung zu bekommen. Ihnen fielen im ersten Stock beim Betreten der Bibliothek als erstes die grün leuchtenden Fächer in der Wand auf, die wie Pfandautomaten wirken. Das Prinzip sei das gleiche, sagte Helga Albrecht, Leiterin der Zentralbibliothek. Nur ist es für Medien gedacht, die man zurückgeben möchte. Die Bücher und CDs werden auf der anderen Seite der Wand überprüft und in Regale einsortiert, aus denen sich andere Bibliotheksnutzer diese gleich wieder ausleihen können. Auch eine Bücherklappe an der Hauswand für Rückgaben außerhalb der Öffnungszeiten wird eingerichtet. Ebenfalls neu: Die zuvor bestellten Medien werden in einem Regal im Eingangsbereich bereitgestellt, man kann sie dort direkt herausnehmen.

Ihr erster Eindruck vom neuen Haus der Bildung?Zum Schmökern soll auch der "Literarische Salon" einladen, ein abgetrennter Raum mit Sesseln und Sitzbänken. In den Regalen fehlen allerdings noch die Romane. Der Raum war am Samstag bei Kindern beliebt, denen der Rummel in der Bibliothek zu viel war. Auch Lesungen sollen dort ausgerichtet werden.

Noch ist nicht alles fertig: Ein älterer Besucher beklagte, dass an den Treppen ein Geländer zum Festhalten fehle, die Jugendbuchabteilung ist noch nicht eingeräumt, und in der großen zentralen Halle muss an einigen Stellen noch der letzte Schliff erfolgen. Und dort fehlt die Möblierung: Der hohe, helle Raum, in dem man sich ein wenig klein fühlt, soll Tische und Stühle bekommen, an denen man lesen oder arbeiten kann. Außerdem wird man dort Zeitungen finden. "Zum 9. September werden wir soweit sein, dass wir öffnen können", versprach Albrecht. Sie freute sich, dass die 35 Mitarbeiter der Zentralbibliothek, die in der Eröffnungsphase von 15 Aushilfskräften unterstützt werden, nach vier Jahren und etlichen Querelen über gestiegene Baukosten endlich den Betrieb aufnehmen können.

Zum Programm des Tages der offenen Tür gehörte neben Führungen, einer Rallye für Kinder und VHS-Schnupperkursen auch eine besondere Lesung: Judith Merchant las die Einleitung eines Krimis vor, an dem die Bonner mitschreiben können. Der kurze Abschnitt präsentiert einen Mordfall und eine Reihe Verdächtiger. Ab sofort kann man jede Woche Fortsetzungen einschicken, die Veranstalter wählen dann aus, mit welcher der Krimi dann weiter gehen wird.

Weitere Informationen auf www.literaturhaus-bonn.de

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