Al-Shabaab-Mitglieder aus Bonn Zwei mutmaßliche Mitglieder der somalischen Terrormiliz in U-Haft

Bonn · Nachdem die kenianische Polizei vor rund zwei Wochen zwei Bonner festgenommen hatte, die als mutmaßliche Mitglieder der somalischen Terrormiliz Al-Shabaab gelten, hat die Generalbundesanwaltschaft (GBA) inzwischen deren Auslieferung erfolgreich beantragt.

Am Wochenende wurden der 30-jährige Deutsch-Tunesier Mounir T. und der 22-jährige Deutsche Abdiwahid W. am Frankfurter Flughafen festgenommen. Der GBA zufolge werden die Beschuldigten dringend verdächtigt, sich als Mitglieder an der ausländischen terroristischen Vereinigung Al-Shabaab beteiligt zu haben.

Diese verfolge in erster Linie das Ziel, die somalische Regierung mit militärischen Mitteln zu stürzen und ein allein auf islamischem Recht, der Scharia, basierendes großsomalisches Kalifat zu errichten. Darüber hinaus beteiligt sich die Organisation durch Internetpropaganda und Anschläge in Somalia und anderen Ländern Ostafrikas am globalen Dschihad.

Unter anderem hat Al-Shabaab die Sprengstoffanschläge auf ein äthiopisches Restaurant und einen Rugbyclub in der ugandischen Hauptstadt Kampala 2010 mit mindestens 75 Toten verübt. Zudem reklamiert die Terrormiliz für sich den Überfall auf das "Westgate"-Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi im September 2013, bei dem mehr als 60 Menschen getötet und fast 200 verletzt wurden.

Die Beschuldigten sollen 2012 von Bonn aus nach Somalia gereist sein, um sich dort Al-Shabaab anzuschließen. Laut GBA sind sie dringend verdächtig, in einem Al-Shabaab-Lager eine Waffenausbildung durchlaufen und in der Folge an Einsätzen der Terrormiliz teilgenommen zu haben. Mittlerweile sitzen die beiden ebenso in Untersuchungshaft wie drei weitere mutmaßliche Al-Shabaab-Mitglieder aus Bonn.

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