Hunde in Bonner Tiefgarage gefunden Welpen sind wohlauf

BONN · Die fünf Husky-Welpen, die Bonner Polizisten wie berichtet am Freitagabend aus einem Auto in einer Endenicher Tiefgarage befreit haben, sind wohlauf und im Albert-Schweitzer-Tierheim untergebracht. Dort stehen sie vorerst unter Quarantäne, um andere Tiere nicht mit Krankheiten anzustecken.

 Die fünf Husky-Welpen fressen in der Polizeiwache.

Die fünf Husky-Welpen fressen in der Polizeiwache.

Foto: Polizei

Am Dienstag untersuchten sie zwei Mitarbeiter des städtischen Veterinäramts, teilte das Presseamt auf Anfrage mit. Da die Hunde erst zwei Wochen alt sind, können sie noch nicht geimpft werden. Erst ab der sechsten bis zehnten Lebenswoche ist das üblich. Bis dahin betreuen die darauf geschulten Mitarbeiter des Tierheims in speziellen Schutzanzügen die fünf Welpen, um Erreger nicht zu verschleppen. Der Raum ist komplett abgeriegelt, niemand sonst darf dort hinein. Deshalb ist es für Außenstehende auch nicht möglich, die Tiere zu besichtigen oder Fotos von ihnen zu machen.

"Es haben sich schon mehrere Bürger gemeldet, die die Welpen gerne vermittelt bekommen möchten", sagte Ronald Seemann, Sekretär des Vereins Tierschutz Bonn und Umgebung, der das Tierheim am Lambareneweg betreibt. Da es sich allerdings noch um ein "schwebendes Verfahren" handele, würden die Hunde auch nicht für später reserviert. Deshalb bitte man darum, von Anfragen abzusehen.

Die Polizei ermittelt gegen den bulgarischen Halter

Dass die Huskys überhaupt gefunden wurden, verdankten sie aufmerksamen Anwohnern. Die riefen die Polizei, als sie Gejaule aus dem Kofferraum des Fahrzeugs wahrgenommen hatten. Die Beamten konnten "aufgrund der Gesamtumstände" eine Gefährdung der Tiere im abgeschlossenen Wagen nicht ausschließen. Versuche, den bulgarischen Halter zu erreichen, schlugen fehl. Daraufhin schlugen die Polizisten eine Seitenscheibe des Autos ein, nahmen die verwahrlosten und teilweise eingekoteten Welpen mit auf die Wache und versorgten sie mit Wasser und Futter.

Der Hundehalter wurde mittlerweile ausfindig gemacht, gegen ihn wird ermittelt. Die Tiere stammen nach GA-Informationen aus Bulgarien und sind vermutlich über die europäischen Grenzen hinweg geschmuggelt worden, um in Deutschland teuer verkauft zu werden. Besonders lukrativ ist dieses Geschäft bei Moderassen, zu denen die beiden weißen und die drei schwarz-weißen Huskys gehören. Oftmals werden sogar Papiere, Impfpässe und Abstammungsnachweise gefälscht. Ob bei den Endenicher Tieren eine solche "Welpenmafia" am Werk war, ist nicht bewiesen.

Wie es mit den Welpen weitergeht, ist nur vorübergehend geklärt. Zunächst bleiben sie die nächsten Wochen im TierheimBonner

Veterinäramt

Das Veterinäramt kümmert sich um Angelegenheiten der Lebensmittelhygiene, des Tierschutzes und der Tierseuchenbekämpfung. Die Veterinäre sorgen für die Erfüllung der besonderen Vorschriften zum Schutze des Lebens und Wohlbefindens der Tiere. Das Amt überwacht insbesondere den Tierhandel, Tiertransporte, Tierhaltungen und Versuchstiereinrichtungen.

Regelmäßig fahren die Mitarbeiter zu Betrieben und kontrollieren, ob Tiere artgerecht gehalten werden. Mit sogenannten Listenhunden, die laut Gesetz als gefährlich gelten und zu denen Rottweiler gehören, werden Verhaltenstests gemacht.

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