Aktionstag auf dem Münsterplatz Tanzen gegen Gewalt von Männern

BONN · Gegen Gewalt setzen sich weltweit die unterschiedlichsten Organisationen ein. "One Billion Rising Revolution" ist eine weltweite Kampagne von Frauen, die seit 2012 mit einem Aktionstag zum Thema Gewalt von Männern gegen Frauen und Mädchen aufmerksam machen will.

 Frauen tanzen auf dem Münsterplatz, um auf das Thema Gewalt von Männern gegen Frauen aufmerksam zu machen.

Frauen tanzen auf dem Münsterplatz, um auf das Thema Gewalt von Männern gegen Frauen aufmerksam zu machen.

Foto: Barbara Frommann

Der Aktionstag wurde ursprünglich von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert, die durch das Theaterstück "Vagina-Monologe" bekannt wurde. 2013 entstand daraus eine globale Bewegung: "One Billion Rising", an der sich Frauen und Männer seither weltweit beteiligen.

"Das Thema gerät ganz schnell wieder in Vergessenheit, wir können gar nicht oft genug darauf aufmerksam machen. Es geht immer noch sehr langsam voran", sagte die Organisatorin des Bonner Aktionstages, Marita Hoscheidt. "Tanz, steh auf, tanz für Gerechtigkeit, gemeinsam werden wir es schaffen" lautete der Text des Liedes mit dem Titel "Spreng die Ketten".

Schon vor dem Aktionstag hatten sich etwa 150 Frauen zur Tanzprobe getroffen. "Der Tanz drückt viel von der Ohnmacht von Frauen aus. Wir stehen dabei auch für die Frauen auf, die sich nicht trauen. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir hier in Deutschland tanzen und uns Gehör verschaffen dürfen", sagte Hoscheidt, "und dass Rechte für Frauen gesetzlich verankert sind. Das sieht in vielen Ländern weltweit ganz anders aus".

Die Realität sei, dass jede dritte Frau oder jedes dritte Mädchen nach einer Hochrechnung der EU einmal im Leben Gewalt erfahre. "Wir brauchen mutige Männer und Frauen, um etwas zu ändern", forderte Hoscheidt. Doch weit weniger Frauen als 2013 nahmen am diesjährigen Aktionstag teil. "2013 kamen 500 Teilnehmerinnen, damals ging weltweit eine Woge an toller Stimmung rund um die Erde".

Warum die Teilnahme in diesem Jahr weit darunter lag, konnte Hoscheidt sich nicht erklären. Vielleicht lag es an den vielen Karnevalsveranstaltungen, vermutete sie. Auch glaubt sie, dass dem Thema Gewalt von Männern gegen Frauen immer noch nicht genügend Aufmerksamkeit zuteil werde. Hoscheidt freute sich aber, dass für die Durchführung des Aktionstages in Bonn viele Spenden eingegangen waren.

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