Das lässt Raum für Spekulationen: Mehr Einnahmen könnten mit der Erweiterung der kostenpflichtigen Parkzonen oder aber - und das scheint die naheliegendste Lösung - mit der Erhöhung der Parkpreise generiert werden. Ob der dann neu gebildete Rat die entsprechend vorgeschlagene Maßnahme der Verwaltung nach der Sommerpause billigen wird, steht auf einem anderen Blatt.

[kein Linktext vorhanden]Erst Ende 2011 waren die Parkgebühren in der Innenstadt, den Stadtbezirken und auf umliegenden Außenplätzen sowie Wohngebieten nach einem Ratsbeschluss erhöht worden. In der Innenstadt kostet die erste halbe Stunde derzeit einen Euro (zuvor 70 Cent), jede weitere halbe Stunde kostet ebenfalls einen Euro.

In den Stadtteilzentren kosten 30 Minuten 60 Cent (zuvor 50 Cent). Zum Vergleich: In Bonner Parkhäusern kostet die erste volle Stunde einen Euro, die zweite und dritte Stunde jeweils 1,50 Euro.

Ziel der Erhöhung 2011 war es, die damaligen Einnahmen von jährlich rund 2,15 Millionen Euro um eine Million Euro zu steigern. Allerdings sind die Gesamteinnahmen in den Jahren 2012 (rund 2,58 Millionen Euro) und 2013 (2,81 Millionen Euro) nicht wie gewünscht gestiegen. Im Jahr 2013 sind sie um gut 300.000 Euro hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Durch die Bebauung des Nordfeldes fallen nun zudem die Parkplätze am Hauptbahnhof und an der Rabinstraße weg - und mit ihnen Einnahmen von rund 550.000 Euro, wie aus der Vorlage hervorgeht. "Aus diesem Grund beabsichtigt die Verwaltung, nach der Sommerpause eine geänderte Parkgebührenordnung vorzulegen, die diese Ausfälle ergänzt und zur Konsolidierung des Haushalts beiträgt", schreibt die Verwaltung.

Für CDU-Fraktionsgeschäftsführer Georg Fenninger ist das Ansinnen der Stadt "völliger Blödsinn". Wenn eine erhebliche Anzahl an Plätzen wegfiele, könne man das nicht auf die verbleibenden umlegen, um die Erträge zu halten. "Der neue Rat wird sich die Vorlage der Verwaltung anschauen und dann entscheiden, ob und welche Erhöhungen es geben könnte."

Die Grünen halten die Erhöhung der Parkgebühren für eine gute Idee. "Wir möchten die Innenstädte langfristig vom Autoverkehr freihalten", sagt Fraktionssprecherin Dorothea Paß-Weingartz. "Großstädte wie London oder Amsterdam machen es vor."

Für die SPD ist eine Erhöhung der Parkgebühren auch ein "Abwägungsprozess, wo man erhöht oder ob man etwa samstags Parkgebühren einführt", sagt Hillevi Burmester, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin von Bad Godesberg. Bisher ist das Parken in den Stadtteilen Hardtberg, Beuel und Bad Godesberg samstags kostenfrei.

"Aber auch eine andere Staffelung der Parkgebühren kann einen großen Unterschied machen", sagt Burmester und meint damit Maßnahmen, wie beispielsweise die erste halbe Park-Stunde zu verteuern.

Die FDP hingegen äußert sich kritisch. Fraktionsgeschäftsführer Achim Haffner sagt: "Überlegungen über eine Anhebung der Parkgebühren sind Ausdruck des von uns immer wieder kritisierten Umgangs mit den Haushaltsproblemen dieser Stadt. Wir haben in Bonn kein Einnahme-, sondern ein Ausgabeproblem. Deshalb ist eine Einnahmenerhöhung über die Anhebung der Parkgebühren abzulehnen."

In Köln ist das Parken teurer als in Bonn: Einen Euro kosten 20 Minuten in der Innenstadt, in den Außenbezirken kostet eine Stunde zwei Euro. In Aachens Innenstadt beträgt die Parkgebühr 30 Cent für die ersten 20 Minuten, alle weiteren zehn Minuten 20 Cent - die erste Stunde kostet so 1,10 Euro. In Koblenz kostet eine Stunde Parken 1,20 Euro. Je weiter außerhalb das Fahrzeug abgestellt wird, desto stärker sinken die Gebühren, auf bis zu 25 Cent pro Stunde.