Weihnachtscircus vor der Beethovenhalle Starclown Oleg Popov - Ein zeitloser Klassiker

BONN · Hinter dem großen Zelt, in einem blauen Baucontainer sitzt Starclown Oleg Popov vor seinem Auftritt im Bonner Weihnachtscircus. Es ist gerade Pause in der Vorstellung, er ruht sich aus.

So fit wie seine jüngeren Kollegen ist er mit 84 Jahren nicht mehr, das merkt man ihm an. Aber sobald es darum geht, ein Clown zu sein, spielt er perfekt seine Rolle. Er zieht Grimassen, starrt mit seinen dunklen blauen Augen durch die fransigen blonden Haare und setzt mit dem Körper zu pantomimischen Bestleistungen an. Das funktioniert bei dem Meister der stillen Komik selbst im Sitzen.

Er spricht nur russisch, kein deutsch. Deshalb übersetzt seine Frau Gabriela für ihn. Auf die Frage, ob sich in all den Jahren etwas an Clown Popov geändert hat, muss er kurz überlegen. „Wer in den Zirkus geht, um mich zu sehen, macht eine Zeitreise“, sagt er.

Seit Jahrzehnten trägt der die selben Haare, die selbe rote Nase und das selbe schwarze Samtjäckchen. „Natürlich ist das alles ein bisschen dreckiger geworden, das liegt an den Sägespähnen“, witzelt er. Er ist eben ein Clown.

Mittlerweile aber ein alter. „Mir tun ab und zu die Knie weh“, sagt Popov. Das sei aber kein Grund, nicht mehr in der Manege zu stehen. Unter der Schminke und dem Kostüm möge ein alter Mann stecken, „doch die Figur altert nie, an ihr haben alle genau so viel Spaß wie früher“. Er vergleicht sich da mit einem Oldtimer, einem zeitlosen Klassiker. Er brauche Pflege, Sprit und ab und zu mal einen Ölwechsel. Das ist für ihn der Circus.

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