Vandalismus in Bonn Stadtwerke setzen auf Kontrollen

BONN · Kosten von rund 700.000 Euro im Jahr verursacht Vandalismus bei den Stadtwerken Bonn (SWB). Seit 2008 stagniere der Wert, es sei keine weitere Verschärfung der Situation festzustellen, teile SWB-Sprecherin Veronika John auf Anfrage mit. Ein aktueller Fall: Im Juni wurden am Busbahnhof Rheinallee in Godesberg drei Fahrgastinformationsanzeiger völlig zerstört.

Eine kleine Anzeigetafel musste komplett entsorgt werden, eine große Anzeige sehr aufwendig per Autokran demontiert und für die Reparatur zum Hersteller gebracht werden. Alleine die Instandsetzungs- und Montagekosten belaufen sich auf 20.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für das entsorgte Gerät von rund 9000 Euro. Die Reparatur soll Ende September abgeschlossen sein.

Für die Beseitigung von Schäden an Haltestellen geben die Stadtwerke pro Jahr insgesamt rund 280.000 Euro aus. In den Straßenbahnen müssen durchschnittlich 100 Sitzpolster und 50 Sitzlehnen pro Monat wegen Vandalismus ausgetauscht werden. "Sie werden aufgeschlitzt, beschmutzt und verbogen", berichtet John.

Graffitischäden im größeren Stil, bei denen mindestens eine Seite eines Wagens großflächig beschmiert wurde, kommen fünf Mal im Monat vor. Außerdem werden im Schnitt zwei Scheiben pro Monat eingeworfen. Kosten insgesamt: rund 250.000 Euro.

In den Bussen müssen monatlich 70 Sitze und Lehnen sowie 30 Polster an Haltestangen ausgetauscht werden. Außerdem werden im selben Zeitraum 70 Nothämmer gestohlen. Graffiti und andere Schmierereien werden täglich entfernt. Kosten insgesamt: rund 150.000 Euro.

"Mit Präsenz und Kontrollen - auch mit Schwerpunktkontrollen in Zusammenarbeit mit der Polizei - setzen wir gezielt an, um Aggressoren und Vandalen auszugrenzen und zu vertreiben", sagt John.

Graffiti werden schnellstmöglich entfernt, um den Tätern kein Erfolgserlebnis zu bieten. Ein Team ist täglich für die Beseitigung kleinerer Schäden im Einsatz, die größeren übernimmt eine externe Firma. Eine positive Nachricht gibt es : Der Müll in den Fahrzeugen ist deutlich zurück gegangen, was die SWB auf ihre "Sauberkeitskampagne" zurückführen.

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