Debatte um Bonner Hallenbäder Stadt schaltet Informationsportal frei

Bonn · Die Bürger können jetzt im Internet über die Zukunft der Bäder debattieren. Doch abstimmen können sie nicht. Das bleibt vorerst nur 2500 Personen vorbehalten.

Die Bürgerinformation zur Zukunft der Bonner Hallenbäder hat begonnen. Die Stadt hat am Freitag auf ihrer Internetseite Daten und Fakten zu den vier Hallenbädern freigeschaltet. Die Bürger können dort auch Fragen an die Verwaltung formulieren oder ihre Meinung äußern. Abstimmen können sie nicht.

Das bleibt in einem nächsten Schritt den 2500 repräsentativ aus allen Stadtbezirken ausgewählten Bürgern überlassen, die in Telefoninterviews befragt werden. Die Ratsmehrheit aus CDU und Grünen hatte im Dezember beschlossen, die Bürger intensiv an der Diskussion über die Zukunft der Bonner Hallenbäder zu beteiligen.

Die Stadt kann nämlich bis 2019 nur 32 Millionen Euro in die Bäder investieren, 37 Millionen wären angesichts des Sanierungsstaus erforderlich. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, das Hardtbergbad zu schließen und dafür Frankenbad und Kurfürstenbad aufzuwerten. Der Rat stellte jedoch alle vier Hallenbäder zur Diskussion.

Die Fragen: Sind die Bürger bereit, einen "Bäder-Soli" von zusätzlich 2,10 Euro pro Eintrittskarte zu zahlen, um alle vier Hallenbäder zu erhalten und aufzuwerten? Oder soll ein Hallenbad geschlossen werden, damit die anderen bei "nahezu unverändertem Badeintritt" saniert werden können?

Die Verwaltung hat zu jedem Bad Fakten wie durchschnittliche Besucherzahl und Zuschussbedarf sowie Argumente für und gegen die Aufgabe des Standortes ins Internet gestellt.

Kritik, eher in Richtung CDU und Grüne, kam gestern von der Linksfraktion. Sie bezeichnete die Bürgerinformation als "Farce": Alle Bürger dürften sich schlau machen aber nur 2500 über "zwei gleichermaßen schlechte Varianten" abstimmen.

Die nächsten Schritte

  • Bürger können ab sofort unter www.bonn.de/@buergerinfo-baederlandschaft Fakten zu den vier Hallenbädern abrufen und einen Kommentar abgeben.
  • Am Montag, 27. Mai, gibt es eine Informationsveranstaltung zur Zukunft der Bäderlandschaft. Beginn ist um 19 Uhr im Ratssaal des Stadthauses, Berliner Platz 2.
  • Mitte Juni beginnt ein externes Institut mit der telefonischen Befragung von 2500 Bonnern. Die Ergebnisse sollen "Grundlage des Ratsbeschlusses sein".
  • 18. Juli: letzte Ratssitzung vor der Sommerpause
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