Weiterführende Schulen in Bonn Stadt bietet 3330 Plätze in den fünften Klassen

BONN · Das Bewerbungskarussell dreht sich: Viele Familien fragen sich, ob sie 2015 die passende weiterführende Schule für ihr Kind finden.

Für die Viertklässler und ihre Familien hat die heiße Phase der Schulsuche begonnen. Die Vorgespräche mit weiterführenden Schulen liefen bei vielen schon jetzt, bestätigt Heidi Hauser-Nagel, Rektorin der katholischen Burg-Grundschule in Bad Godesberg. Die potenziellen Neuschüler schauten sich bei den Tagen der offenen Tür in ihren Wunschschulen um. Im November beraten die Grundschulen noch einmal individuell.

Und wenn Ende Januar die Halbjahreszeugnisse an die Viertklässler vergeben würden, fielen auch bald die Entscheidungen, die in so vielen Familien bange erwartet werden. "Grundsätzlich tendieren viele Eltern dazu, eine Schulform zu wählen, die ihren Kindern von vornherein und direkt einen möglichst hochwertigen Schulabschluss in Aussicht stellt", sagt Schuldezernentin Angelika Maria Wahrheit. Gemäß dem bundesdeutschen Trend sei die Schulform Hauptschule immer weniger nachgefragt.

Die Stadt Bonn rechne damit, dass um die 2770 Mädchen und Jungen die vierten Klassen der Bonner Grundschulen verlassen werden. Plätze in weiterführenden Schulen werde es dann sogar für rund 3330 Schüler geben. Es könnten also unabhängig vom subjektiven Schulwunsch alle Kinder in Bonn einen Schulplatz erhalten, betont Wahrheit. Man bringe jedes Jahr auch 17 Prozent auswärtige Kinder vor allem aus Alfter, Troisdorf und Bornheim in Bonner fünften Klassen unter.

Aus einer Statistik der Aufnahmekapazitäten ist zu errechnen, dass in Bonn gut 54 Prozent dieser Plätze in den 19 Gymnasien angeboten werden, 23,9 Prozent in den fünf Gesamtschulen und nur 17,2 beziehungsweise 5,6 Prozent in den fünf Real- und fünf Hauptschulen. Bonn ist also vor allem gut mit Gymnasial- und Gesamtschulplätzen versorgt. Und doch empfinden Familien den Ansturm auf die begehrten Plätze jedes Jahr als Hürdenlauf.

Weil die Schulformempfehlungen, die die Grundschulen mit dem Halbjahreszeugnis des vierten Schuljahres vergeben, in Nordrhein-Westfalen nicht mehr verbindlich sind, haben Eltern das Recht, darüber zu entscheiden, an welcher Schulform sie ihr Kind anmelden werden. "Es besteht aber kein Anspruch auf Aufnahme an einer bestimmten Schule", stellt Dezernentin Angelika Maria Wahrheit klar. Hier habe die Stadt auch in ihren eigenen Schulen keine Handhabe, Einfluss zu nehmen. "Die Aufnahmeeinscheidung liegt bei den Schulleitern." In den Gesamtschulen richte sich die Auswahl dazu danach, ob die nötige Leistungsmischung gegeben sei.

Mitentscheidende Kriterien sind natürlich die Zeugnisse der Grundschule. Schon das Versetzungszeugnis in die dritte Klasse enthalte meist Noten, wobei die jeweilige Schulkonferenz auch beschließen könne, hier und in der Klasse 3 darauf zu verzichten, so Wahrheit.

Und dann blickt sie weiter auf die Schullaufbahnen. Leider gebe es immer Jugendliche, die ihre Schulform verlassen müssten. "Nach Beendigung der Orientierungsstufe, also vom Übergang der Jahrgangsstufe 6 in die 7, sind oft Wechsel meist in eine Schulform niedrigeren Niveaus zu verzeichnen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort