Bundeskunsthalle und Kunstmuseum Speedführungen in Bonner Museen

BONN · Was verbirgt sich hinter dem Begriff Suprematismus? Wie kann man Unendlichkeit darstellen oder das Thema Sicherheit künstlerisch verarbeiten? Diesen Fragen widmeten sich die Veranstalter auf der ersten Bonner Friday Late Art am Freitagabend in der Bundeskunsthalle und im Kunstmuseum.

 Nicht am Flughafen, sondern im Museum: Besucher im Personenleitsystem der Kölner Künstlers Christian Sievers.

Nicht am Flughafen, sondern im Museum: Besucher im Personenleitsystem der Kölner Künstlers Christian Sievers.

Foto: Barbara Frommann

Im Rahmen der laufenden Art Cologne fanden in beiden Museen Speedführungen zu aktuellen Ausstellungen statt. "Sie dauern 30 Minuten und sind alles andere als oberflächlich. Im Gegenteil. Sie ermöglichen, sich in unterschiedlichen Themen schnell einfinden zu können. Das ist die Intension", so Rein Wolfs, Intendant der Bundeskunsthalle.

Er führte Besucher durch die Ausstellung des russischen Künstlers Kasimir Malewitsch. Der 1879 in Kiew geborene Maler ist Hauptvertreter der russischen Avantgarde. Malewitsch gilt zudem als Begründer des Suprematismus, es handelt sich dabei um die Darstellung einer reinen gegenstandslosen Kunst. Unter den rund 300 präsentierten Werken sind viele Arbeiten, die in Folge seines berühmten ersten abstrakten Werks "Das schwarze Quadrat auf weißen Grund" von 1915 entstanden. Diese Form zieht sich immer wieder durch Malewitschs Werke. Die Periode dieses Genres endete 1928 aufgrund des politischen Drucks in der Stalin-Ära in Russland.

Die Besucher konnten auch ihre Eindrücke vom Abend in einer experimentellen Werkstatt im Foyer der Bundeskunsthalle kreativ festhalten und sich bei Cocktails zu Tech-House-Musik mit den Veranstaltern austauschen. Bei der Performance-Führung des Kölners Christian Sievers zum Thema "Sicherheit" führte der 39-Jährige die Teilnehmer durch ein nachgestelltes Personenleitsystem. "Das verdeutlicht in Zeiten der NSA-Affäre die ständige Überwachung der Gesellschaft", so der Künstler.

In der Speedführung zur italienischen Installationskünstlerin Tatiana Trouvé ging es um das Thema Unendlichkeit. "Wie kann man diese darstellen? Es ist eine große Herausforderung. Die Künstlerin hat die Räume dazu mitbearbeitet", so Sandra Karangwa vom Kunstmuseum. Die Friday Late Art endete mit einer "After Party" im Kunstverein. "So viele Eindrücke in so wenigen Stunden. Das ist bei normalen Museumsbesuchen nicht machbar. Ich hoffe, dass die Veranstaltung wiederholt wird", meinte ein Besucher beeindruckt.

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