Kommentar Sparpotenzial Häuptlinge

BONN · Mit seiner Stellungnahme zum städtischen Haushalt hat Personalrat und Komba-Gewerkschafter Christoph Busch Klartext geredet. Auch wenn viele Politiker das nicht gerne hören: Wer an der Personalschraube drehen will, um Geld zu sparen, muss gleichzeitig auch Aufgaben reduzieren.

Damit ist aber auch klar, dass wir als Bürger unweigerlich auf Standards verzichten müssten, die uns über die Jahrzehnte lieb und teuer geworden sind.

Angesichts der 500 Köpfe, die als Einsparpotenzial im Raume stehen, verwundert der Vorschlag Buschs deshalb nicht, dass er dann aber auch von den Häuptlingen Opfer verlangt. Gleich zwei Dezernentenposten will er streichen, womit die Stadt immerhin deutlich mehr als eine halbe Million Euro im Jahr sparen würde. Für das Geld könnten wiederum einige Indianer mehr unmittelbar den Bürgern zu Diensten sein.

Mit seinem Vorschlag übertrifft der Gewerkschafter sogar noch den Vorstoß von OB Nimptsch, der einen Beigeordneten für verzichtbar hält. Mit gleich sechs Beigeordneten ist die Bonner Stadtverwaltung an der Spitze ohnehin üppig besetzt. Zum Vergleich: Die doppelt so große Landeshauptstadt Düsseldorf zählt sieben Dezernate.

Wenn man in NRW die Doppelspitze einführen und die Geschäftsführung der Verwaltung endlich wieder in die Hände entsprechender Fachkräfte legen würde, wäre gegen eine Verkleinerung der zweiten, oftmals eher politisch ausgerichteten Führungsebene erst recht nichts einzuwenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort