Raubüberfälle in Bonn Soldat soll Überfälle in Serie begangen haben

BONN · Aus Spielsucht soll ein 24-jähriger Bundeswehrsoldat im Sanitätsdienst eine Serie von Raubüberfällen auf eine Spielhalle, ein Wettbüro und zwei Tankstellen begangen haben. Nun klagt die Staatsanwaltschaft den 24-Jährigen wegen vollendeter und versuchter räuberischer Erpressung in sieben Fällen an.

Sechs Wochen lang war der Mann laut Anklage im Sommer 2014 unterwegs, um auf diese kriminelle Weise seinen Sold aufzubessern. Den ersten Überfall soll er am 11. August auf ein Wettbüro in Bad Godesberg begangen haben, in dem er der Mitarbeiterin drohte: "Gib mir alles Geld, sonst töte ich dich." Die Frau gab ihm 224 Euro, und er flüchtete auf einem schwarzen Trekkingrad.

Den zweiten Überfall soll er am 19. August auf eine Spielothek in Bad Godesberg verübt haben. Kurz vor Mitternacht tauchte er dort auf, bedrohte die Mitarbeiterin laut Anklage mit einem Messer, forderte wieder alle Einnahmen und verschwand mit 1000 Euro Beute. Diese Spielhalle suchte er drei weitere Male auf, doch zweimal, am 10. und am 12. September, ließen ihn die Beschäftigten nicht hinein, weil er sein Gesicht teilweise verdeckt hatte. Am 15. September allerdings schaffte er es laut Anklage, hineingelassen zu werden.

Auch diesmal hielt er der Mitarbeiterin ein Messer vor und drohte laut Anklage: "Das ist kein Witz, pack das Geld hier rein, das ist ein Überfall." Die Frau händigte ihm 685 Euro aus, und er machte sich davon. Zuvor hatte er am 29. August eine Tankstelle an der Hausdorffstraße überfallen und 724 Euro erbeutet. Auch den siebten und letzten Raubüberfall verübte der 24-Jährige am 23. September auf eine Tankstelle, diesmal in Poppelsdorf. Auch hier bedrohte er den Mitarbeiter mit einem Messer. Er erbeutete 940 Euro. Insgesamt soll er 3500 Euro erbeutet haben.

Am 6. Oktober beendete die Polizei die Überfallserie und nahm den bisher unbescholtenen 24-Jährigen fest. Seitdem sitzt er in U-Haft, gibt bis auf die erste alle Taten zu und erklärt laut Anklage: Er sei spielsüchtig und habe monatlich 2000 Euro bei Fußballwetten verspielt. Von seinem Dienst auf der Hardthöhe ist er suspendiert. Demnächst muss er sich vor der 1. großen Strafkammer des Bonner Landgerichts verantworten.

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