Beueler Jugendbande Seit vier Jahren ist der 16-Jährige polizeibekannt
BONN · Sie sind erst 16 Jahre alt - und sorgten als Mitglieder einer Bande seit vergangenem Jahr vor allem in Beuel und Oberkassel unter anderen Jugendlichen mit Raubüberfällen und Körperletzungen für Angst und Schrecken.
Doch erst nachdem sie in der vergangenen Woche auch noch eines ihrer Opfer tätlich angriffen und mit dem Tode bedrohten für den Fall, dass der Zeuge erneut gegen sie aussage, sitzen die beiden Jugendlichen nun in U-Haft. Die Polizei bezeichnet die beiden als Intensivtäter, und was sich dahinter verbirgt, erfuhr der General-Anzeiger gestern.
Vor allem einer der beiden ist seit seinem 13. Lebensjahr polizeibekannt und seit seiner Strafmündigkeit 2010 regelmäßig ein Fall für die Justiz. Die versuchte mit erzieherischen Maßnahmen nach dem Jugendrecht auf den heute 16-Jährigen einzuwirken - ohne erkennbaren Erfolg.
Im Januar 2012 wurde gegen ihn erstmals Anklage erhoben, und als er vor zwei Wochen vor Gericht landete, hatte sich so viel angesammelt, dass er 15 Monate Jugendstrafe auf Bewährung erhielt. Doch weder diese Strafe noch weitere Anklagen, die mittlerweile gegen ihn vorliegen, hielten ihn von weiteren Taten ab.
Vier Anklagen hat die Staatsanwaltschaft inzwischen gegen ihn gefertigt, die Vorwürfe lauten auf Raub und schweren Diebstahl, in zwei Fällen wird sein nun ebenfalls inhaftierter Kumpel mit ihm vor Gericht stehen. Der ist zwar bisher bei der Justiz entschieden weniger aktenkundig, doch er gilt nach GA-Informationen als der Rädelsführer der aus vier Mitgliedern bestehenden Jugendbande, die vor allem entlang der Bahnlinie von Beuel in Richtung Süden ihr Unwesen trieb.
Nach Angaben der Polizei soll die Bande für insgesamt fast 50 Straftaten seit Herbst vergangenen Jahres verantwortlich sein. Schwerpunkt ihres Treibens soll das sogenannte Abziehen anderer Jugendlicher gewesen sein, das rechtlich als Raub gewertet wird. Gegen die beiden nicht inhaftierten mutmaßlichen Bandenmitglieder wird weiter ermittelt.
