Straßen in Bonn Schlaglöcher ärgern die Bürger

BONN · Wo gibt's die meisten Schlaglöcher auf Bonner Straßen? Im Bonnet in Pützchen? "So viele Schlaglöcher gibt es sonst nirgendwo auf so einem kurzen Stück", schreibt uns eine Leserin. Seit mehr als drei Jahren sei dort nicht passiert.

An der Janckerklinik? Hinter der Reuterbrücke? Immerhin: Auf der Quantiusstraße hat die Stadt kürzlich die Fahrbahn ausbessern lassen. "Eigentlich wäre dieses Jahr genügend Zeit, um die Straßen in einen Bestzustand zu bringen", meint Ernst Wittlich, Sprecher der Kfz-Innung Bonn/Rhein-Sieg. Denn durch den milden Winter, hätten die Kommunen nicht mit so vielen Frostschäden zu tun gehabt.

"Ganz so einfach ist es nicht", sagt Monika Frömbgen vom städtischen Tiefbauamt. Immerhin ist die Behörde zuständig für ein Straßennetz von 1100 Kilometern, und die werden nicht nur nach Prioritäten abgefahren. 20 sogenannte Begeher sind jeden Tag im Stadtgebiet unterwegs.

Jeder dieser Mitarbeiter läuft am Tag 14 Kilometer ab und erfasst die Schadstellen. Besonders intensiv wird die Fußgängerzone kontrolliert, weil sich dort eher mal jemand verletzen kann. "Die Verkehrssicherungspflicht nehmen wir sehr ernst", so Frömbgen.

Dennoch: Wittlich steht mit seinem Eindruck wohl nicht alleine, dass es Strecken in Bonn gibt, die offensichtlich voller Schlaglöcher sind. "Auf der Strecke zwischen Lengsdorf und Duisdorf habe ich den Eindruck, da werden die Löcher immer tiefer", meint er.

1,7 Millionen Euro hat die Stadt im vergangenen Jahr für die sogenannte Straßenunterhaltung ausgegeben - wegen des damals besonders langen Winters mehr als die sonst rund 1,4 Millionen Euro. "Und in dieser Summe sind nicht nur die Beseitigung von Schlaglöchern, sondern auch die Ausbesserung einer Bitumendecke, die hochstehende Gehwegplatte oder der fehlende Pflasterstein in der Fußgängerzone", so Frömbgen.

"Uns ist auch klar, dass man damit nicht sehr weit kommt." Allerdings reagiere die Stadt prompt, wenn Beschwerden von Bürgern kämen. Auf der Internetseite der Stadt kann man auf einem Onlineformular Straßenschäden melden.

"Nachvollziehbar ist es nicht, warum die Straßen allgemein in einem solch schlechten Zustand sind", meint Wittlich. Letztlich müsse die öffentliche Hand doch aktiv werden, solange noch was zu retten ist. "Irgendwann haben wir eine Situation wie jetzt mit den Autobahnbrücken, die alle stark sanierungsbedürftig sind."

Den Schaden habe der Autofahrer: Denn Schlaglöcher strapazieren die Autos - vor allem Reifen, Felgen und Stoßdämpfer. Aber auch Querlenker, Federbeine oder Spurstangen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Von einer Schlaglochabgabe, wie sie jetzt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig forderte, hält der Sprecher des Kfz-Gewerbes nichts: "Dafür zahlen wir doch genug Steuern."

Wer haftet für Schäden durch Schlaglöcher?

Eine Haftung des Straßenbaulastträgers gibt es laut ADAC nur bei Verletzung einer ihm obliegenden Verkehrssicherungspflicht. Laut Rechtsprechung umfasst die Verkehrssicherung "die Verpflichtung, den Kraftfahrer vor unvermuteten und sich aus der Beschaffenheit eines Verkehrsweges nicht ohne weiteres ersichtlichen Gefahrenstellen zu bewahren oder zumindest davor zu warnen". Eine Haftung besteht dann, wenn "zumutbare Maßnahmen unterlassen wurden" oder ein Unfall hierdurch entstanden ist.

Wo sind die schlimmsten Schlaglöcher in Bonn?

Wo gibt's die schlimmsten und tiefsten Schlaglöcher auf Bonner Straßen? Wir wollen die Schlaglöcher in einer Google-Map sowie in einer Fotostrecke darstellen. Daher die Bitte: Schicken Sie uns Fotos von Bonns Schlaglöchern und schreiben Sie dazu, wann und wo (Ort, Straße, Hausnummer) das Bild aufgenommen worden ist. Die Fotos bitte an online@ga.de. Die eingesandten Daten werden wir zudem an die Stadt Bonn weiterleiten, damit das Tiefbauamt beauftragt werden kann.

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