Gesamtschulen in Bonn SPD: Dem Elternwillen entsprechen

BONN · Nach dem Nein der Verwaltung zur sechsten Gesamtschule beantragt die SPD-Fraktion im Rat am 30. September möglichst zum Schuljahr 2015/16 mindestens zwei weitere Gesamtschul-Eingangsklassen.

Jedes Jahr werde die Nachfrage nach Gesamtschulplätzen nicht gedeckt, so die schulpolitische SPD-Sprecherin, Gieslint Grenz. Besonders das Gesamtschul-Angebot, Abitur in neun Jahren zu erwerben, sei auch für Kinder mit Gymnasialempfehlung attraktiv. Die SPD habe der Verwaltung zur Ratssitzung am 4. September auch die Frage nach Gründung einer weiteren Gesamtschule gestellt.

Die lehne die Verwaltung zwar ab, sehe aber zur Deckung der Nachfrage nach Gesamtschulplätzen die Möglichkeit, die Zügigkeit an den Gesamtschulen zu erhöhen oder eine Dependance-Lösung an einem Schulstandort mit etablierter Gesamtschule einzurichten. Laut Verwaltung wurden zum Schuljahr 2014/15 an den fünf Gesamtschulen 315 Kinder abgelehnt - wie in den Vorjahren. Grenz: Trotz schlechter Haushaltslage müsse sich Bonn bemühen, dem Elternwillen nach weiteren Gesamtschulplätzen zu entsprechen.

Es gebe keine verbindliche Schulempfehlung mehr, und Schulen entschieden selbst, so Grenz, wie sie die Kinder einschätzten. Das entkräfte das Argument der Verwaltung, die notwendige pädagogische Leistungsmischung für eine sechste Gesamtschule sei nicht darstellbar. Überdies werde Bonns Fünfte nicht deshalb nicht sechszügig ausgebaut, weil dies, so die Verwaltung, baulich zu umfangreich wäre, sondern weil Schwarz-Grün eine reduzierte Variante als Sparidee eingebracht habe. Deshalb sei der ganze Campus als "Light-Version" beschlossen worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort