Arbeitsgemeinschaft der Karl-Simrock-Schule Prognosen sind keine Zauberei

BONN · "Ich mache immer eine Wetterprognose für meine Freundinnen. Ich beobachte die Wolken und den Wind und sage ,Es regnet heute Nachmittag.? Und dann regnet es meistens wirklich", erzählt Amy begeistert.

 Die Schüler der Simrock-Schule verfolgen in einem Büro von "WetterOnline" auf ihren Tablets, wie sich das aktuelle Wetter entwickelt.

Die Schüler der Simrock-Schule verfolgen in einem Büro von "WetterOnline" auf ihren Tablets, wie sich das aktuelle Wetter entwickelt.

Foto: Barbara Frommann

Die Achtklässlerin nahm an der Wetter-AG der Karl-Simrock-Schule für Berufsorientierung teil und ist von der Entstehung von Wolken, Wind und Regen fasziniert. Einmal in der Woche haben die jungen Leute unter Anleitung des Meteorologen Heiner Geiß Experimente rund um das Thema Wetter und Klima gemacht.

Bei einem Besuch der AG im neuen Firmensitz von "WetterOnline" in Graurheindorf zeigten Geschäftsführer Joachim Klaßen und der Diplom-Geograph Matthias Habel Amy und ihren Mitstreitern, wie eine exakte Wettervorhersage berechnet wird - und wie sie für jeden verständlich ins Internet kommt. "Es besteht eine besondere Verbindung zwischen dem Wetter und dem Internet", erklärt Klaßen. "Das Wetter verändert sich zeitlich sehr schnell. Nur das Internet kann diese Aktualität liefern."

Habel demonstrierte, wie wenig ein Laie aus den reinen Daten, die die Meteorologen von Wetterstationen auf der ganzen Welt und von Satelliten empfangen, über das Wetter erfahren kann. Auf dem Satellitenbild sind lediglich weiße Schlieren, die Wolken, vor dunklem Hintergrund zu erkennen.

Erst dank der Übersetzung durch Meteorologen verwandeln sich die Daten in die leicht lesbare Wetterkarte oder ein Wetterradar. Für jeden Ort der Welt ist das Wetter mit Symbolen wie Sonnen, weißen und blauen Feldern und Temperaturangaben dargestellt. Aus den aktuellen Daten errechnen die Meteorologen außerdem eine Prognose, die man sich ebenfalls anschauen kann. Doch trotz dieser nutzerfreundlichen Übersetzung sucht Klaßen immer weiter nach Verbesserungen.

"Wie sollen wir ein Gewitter darstellen? Darüber gibt es bei uns jede Menge Diskussionen", erzählt er. Die kleinen gelben Punkte, die Blitze darstellen, seien nicht selbsterklärend genug. "Bis jetzt haben wir noch keine Lösung gefunden. Wenn ihr Ideen habt, dann her damit!"

Auf Tabletcomputern erkunden die Schüler das aktuelle Wetterradar. Zwei von ihnen beobachten die Entwicklung eines Tropensturms vor Florida. "So ein Sturm entsteht über dem Wasser", erklärt AG-Leiter Heiner Geiß. "Als es noch keine Satelliten gab, wurden die Menschen von so was einfach überrascht!"

Amy zoomt auf Barcelona. Erst vor zwei Jahren ist sie mit ihrer Familie von dort nach Bonn gezogen. "Hier ist es mir oft zu kalt und zu dunkel", sagte sie. "In Barcelona habe ich in zwölf Jahren nur einmal Schnee gesehen und es regnet nur sehr selten." Diesmal jedoch ist sie überrascht: Barcelona versteckte sich unter einer dicken Wolkenschicht und es ist kälter als in Bonn. Das Wetter macht eben, was es will, auch wenn moderne Geräte und die Wissenschaft der Meteorologen es immer vorhersehbarer werden lassen.

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