Dringlichkeitsantrag im Bonner Sozialausschuss Politik will Notfallpraxen erhalten

BONN · Der Beschluss der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), die Notfallpraxen in Beuel, Bad Godesberg und auf dem Hardtberg zu schließen und nur noch eine Praxis in der Innenstadt zuzulassen, hat nun auch die Politik auf den Plan gerufen.

Die SPD hatte am Mittwochabend im Sozialausschuss einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, nach dem der Rat die KVNO auffordern soll, die bisherigen Notfallpraxen zu erhalten.

Der Ausschuss folgte dem Antrag einstimmig. Die SPD befürchtet eine Verschlechterung vor allem für alte und behinderte Patienten, und auch dass Patienten künftig gleich den Notarzt rufen. Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber (SPD) und die SPD-Landtagsabgeordneten Renate Hendricks und Bernhard "Felix" von Grünberg haben sich in einem Schreiben an die KVNO beschwert. Und die CDU Beuel fordert in einem offenen Brief an die KVNO eine Begründung der Maßnahme.

"Solche Notdienstpraxen sind dringend notwendig, um auch in der Nacht und an Wochenenden die ärztliche Versorgung aufrechtzuerhalten und fachärztliche Hilfe zu bekommen", sagt von Grünberg. Seine Fraktionskollegin Hendricks ergänzt: "Wir sind stolz darauf, dass wir eine einigermaßen gute Notfallversorgung erreicht haben. Umso unverständlicher ist es, dass jetzt die Zahl der Praxen reduziert werden soll."

Inzwischen übt die gesamte Bonner Ärzteschaft den Schulterschluss. Wie der Beueler Arzt Peter Richter dem GA mitteilte, veranstaltet der Verein Bonner Ärzte am 5. März ein Symposium zu dem Thema und will dazu auch die Politik und vor allem die Bonner OB-Kandidaten einladen.

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