Berufswahlsiegel zum vierten Mal verliehen Nach der Schule in den Beruf oder in die Uni

BONN · Sieben Schulen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis haben am Donnerstag das Berufswahlsiegel erhalten. Eine Jury von Vertretern aus Wirtschaft, Schulaufsicht, Verwaltung und Schulen prämierten damit die Anstrengungen der Bildungseinrichtungen, junge Menschen auf die Berufswahl vorzubereiten.

 Sieben Schulen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis haben gestern im Alten Rathaus das Berufswahlsiegel erhalten.

Sieben Schulen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis haben gestern im Alten Rathaus das Berufswahlsiegel erhalten.

Foto: Nicolas Ottersbach

Dass es nicht nur darum geht, einen bestimmten Berufswunsch zu festigen, zeigte die 14-jährige Marlene Siewerdingbeck vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. "Ich bin realistischer geworden, was dazu geführt hat, dass ich über meine Zukunft als Schriftstellerin nochmal nachdenken werde", erzählte sie nach der Preisverleihung im Alten Rathaus.

Zum Programm gehört, dass die Schüler einen Berufsberatungstag machen, an dem Eltern und Ehemalige von ihren Erfahrungen berichten. Eine Potenzialanalyse soll zeigen, welche Berufe geeignet sind. Besonders spannend fanden sie und ihre Mitschüler Marlin Sturhahn (14) und Tilman Roth (17), die Berufsfelder zu erkunden.

An drei Tagen konnten sie kurze Praktika machen, die möglichst breit gestreut sein sollen. Marlene ging zum Radiosender "1Live", der Flüchtlingsberatungsstelle und dem ambulanten Rehabilitationszentrum in Bonn. Was im Januar noch folgt ist ein dreiwöchiges Praktikum. "Da weiß ich aber noch nicht, was ich wählen soll", sagte Marlene.

"Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Schüler aus den Praktika fast wie neue Menschen wiederkommen", sagte Reinhold Pfeifer, Schulleiter der Bertolt-Brecht-Gesamtschule, die wie das Ossietzky-Gymnasium zum ersten Mal ausgezeichnet wurde. Für das Siegel sortierten die Lehrkräfte das Berufsbildungsangebot neu und koordinierten es zentral.

"Wir hatten schon vieles, es musste nur zusammengetragen und zielstrebiger verfolgt werden", so Pfeifer. Gerade als Gesamtschule müsse man den Jugendlichen viele Perspektiven aufzeigen, die mit und ohne Abitur zu erreichen seien.

Überzeugen konnten in diesem Jahr wiederholt die Hennefer Schule in der Geisbach, die Don-Bosco-Schule Troisdorf, die Gutenbergschule St. Augustin, die Karl-Simrock-Hauptschule und die Geschwister-Scholl-Schule in Meckenheim.

Zum vierten Mal

Ziel des Berufswahlsiegels ist, in Schulen Programm zu etablieren, dass Jugendliche am Ende ihrer Schullaufbahn die Entscheidung für einen Beruf oder ein Studium selbstständig und sicher treffen können. Unterstützt wird es vom NRW-Schulministerium, den Schulämtern Bonn und Rhein-Sieg, sowie der Industrie- und Handelskammer.

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