Epiphania-Fest Mit einem Kreuz wird der Rhein gesegnet

BONN · Erzpriester Sokratis Ntallis und Stadtdechant Wilfried Schumacher zelebrieren die Feier gemeinsam auf der "Rheinnixe".

 Erzpriester Sokratis Ntallis gibt das Kreuz weiter an Wilfried Schumacher, damit auch der Monsignore es in den Rhein tauchen kann.

Erzpriester Sokratis Ntallis gibt das Kreuz weiter an Wilfried Schumacher, damit auch der Monsignore es in den Rhein tauchen kann.

Foto: Stefan Knopp

Es ist eine Tradition in der russisch-orthodoxen Kirche: Zum Epiphania-Fest segnen Geistliche die Gewässer in ihrer Umgebung. In Bonn ist das natürlich der Rhein. Erstmals nahm Erzpriester Sokratis Ntallis von der orthodoxen Gemeinde in Limperich diese Segnung am Sonntag Mittag zusammen mit Stadtdechant Wilfried Schumacher auf der "Rheinnixe" vor.

Zu diesem besonderen ökumenischen Ereignis strahlte die Sonne auf die Personenfähre herab, als Kapitän Günter Schmitz die beiden Geistlichen von ihren jeweiligen Rheinseiten abholte. Zuvor hatte Schumacher im Münster den Sonntagsgottesdienst gehalten, und in der Metropolitankathedrale in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße hatte Ntallis die Göttliche Liturgie zelebriert. Dann wurde nahe des Beueler Fähranlegers, wo sich viele Gemeindemitglieder und Zuschauer eingefunden hatten, eine Segensfeier nach orthodoxer Tradition auf dem Oberdeck zelebriert. Am Ende warfen zuerst der Erzpriester und dann der Stadtdechant ein an einem Seil befestigtes Kreuz in den Rhein, das sie anschließend wieder aus dem Wasser zogen.

Dieses Ritual erinnert an die Taufe Jesu im Jordan und an die Bedeutung von Flüssen als Teil der lebendigen Schöpfung. "Der Rhein ist seit Jahrhunderten die Lebensader unserer Stadt", sagte Schumacher. "Den Fluss zu segnen, bedeutet, alle zu segnen, die auf ihm unterwegs sind, aus welchen Gründen auch immer."

Diese gemeinsame Segnung durch katholische und orthodoxe Kirchenvertreter solle auch den Wunsch beider Kirchen nach mehr Ökumene widerspiegeln, so Citypastoral Reinhard Sentis. Man wolle diese Zusammenarbeit mit der Gemeinde "Hagia Trias", der zentralen griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, künftig noch vertiefen.

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