Regionalverband donum vitae feiert 15-jähriges Bestehen Mehr als Beratung für Schwangere

BONN · "Damals war es ein Wagnis, heute ist es ein großer Erfolg", sagte die Vorsitzende Hildegard Rometsch anlässlich des Geburtstags der Beratungsstelle "donum vitae".

"Unsere Arbeit hat sich verändert. Es ist über die Schwangerschaftskonfliktberatung hinaus ein viel breiteres Feld geworden. Deshalb brauchen wir das Interesse von vielen Menschen, die uns unterstützen."

1170 Gespräche im vergangenen Jahr

Mit Aufnahme der Beratungstätigkeit im Jahr 2000 in Bonn und der Eröffnung der Außenstelle in Hennef im Jahr darauf hat sich das Angebot erweitert. Während es nach der Gründung des Vereins im ersten Halbjahr 70 Beratungen gab, waren es im vergangenen Jahr 1170 Gespräche.

Neben allgemeinen Fragen zur Schwangerschaft gaben die Sozialpädagogen auch Hilfestellung zu der seit 1. Mai 2014 gesetzlich geregelten vertraulichen Geburt, bei der Frauen anonym ihr Kind auf die Welt bringen können; zur Bewältigung finanzieller Probleme und der Begleitung nach der Geburt.

Wachsende Anfragen von Schulen nach sexualpädagogischen Veranstaltungen

Dabei stieg die Anzahl der Gespräche, so dass die Frauen, Männer und Paare über einen längeren Zeitraum begleitet werden. Nicht immer eine einfache Aufgabe, berichtete Theresia Merten, die seit mehr als zwölf Jahren als Beraterin tätig ist: "Wir helfen uns im Team gegenseitig und tauschen uns aus, da die Schicksale teilweise sehr belastend sind. Doch meine Erfahrung zeigt: Die meisten Menschen kennen die Lösung für ihr Problem. Man muss sie nur auf den rechten Weg bringen."

Ein weiteres stetig wachsendes Themenfeld sind die Anfragen von Schulen nach sexualpädagogischen Veranstaltungen rund um Liebe, Freundschaft und Sexualität. Im vergangenen Jahr fanden 76 der 92 durchgeführten Veranstaltungen in Schulen statt. Das Frau-Mann-Duo mit Petra Pickschun und Holger Hoeck bietet hier gezielt ein Beratungsangebot für Jungen an.

Über 200 Standorte deutschlandweit

Mittlerweile ist donum vitae an über 200 Standorten in Deutschland tätig und engagiert sich politisch. "Wir haben uns etabliert und werden gehört, daher versuchen wir, in der Politik gestaltend aktiv zu sein. Auch wenn es wie bei der Regelung zur Pille danach nicht immer funktioniert", sagte Andrea Redding, Geschäftsführerin der Bundesgeschäftsstelle.

"Doch wir lassen die Frauen nicht allein. Es gibt bereits einen Informationsflyer, den die Betroffenen in der Apotheke erhalten. Und wir wollen mehr: Wir möchten mit den Menschen auch in den Dialog treten und so in der Bonner Gesellschaft sichtbar werden." Hierfür sollen in Zukunft öffentliche Veranstaltungen wie Ausstellungen sorgen.

Weitere Informationen zum Angebot und zu kostenfreien Beratungen gibt es unter Tel. 0228-93 19 90 80, auf www.donumvitae.org und donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr während der offenen Sprechstunde in der Geschäftsstelle an der Oxfordstraße 17.

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