Bonner Schauspielchefin zur Spardebatte "Man müsste die Oper schließen"

BONN · Die Bonner Schauspielchefin Nicola Bramkamp mischt sich in die Debatte über die Sparvorschläge der Stadtverwaltung mit einem offenen Brief ein.

In einem offenen Brief, der auf der Internet-Seite nachtkritik.de veröffentlicht wurde, nimmt Bramkamp zu dem Vorschlag Stellung, den Zuschuss für Oper und Schauspiel bis 2023 um acht Millionen Euro zu kürzen: "Fakt ist, dass man acht Millionen Einsparung noch nicht einmal mit der Spartenschließung Schauspiel erzielen würde. Man müsste die Oper schließen."

In dem Papier der Stadtverwaltung hat Bramkamp keinen Beleg für eine Spielstättenschließung entdeckt: "Vom Ende der Kammerspiele ist nirgendwo die Rede." Die Schauspielchefin verknüpft ihre Analyse der Situation mit einer engagierten Position zur Aufgabe der städtischen Bühnen in Bonn: "Theater, davon bin ich überzeugt, braucht angstfreie Räume. Deshalb glaube ich ans Ensembletheater: Vertrauen, Kontinuität und natürlich auch gesellschaftsrelevante Teilhabe am kommunalen Geschehen. Unser System torkelt. Visionen sind gefragt."

Das Schauspiel Bonn betrachtet Bramkamp als nicht wegzudiskutierenden Teil der Stadt. "Dafür kämpfen wir: mit unserer Kunst und unserem Engagement. Darum: Wir lassen uns durch die Spardebatten nicht in unserer Kunst marginalisieren."

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