Kommentar Leicht überdreht

In einem haben die Bürger, die sich an der öffentlichen Diskussion mit dem Städtebaubeirat beteiligten, schon Recht: Die Hülle der Gebäudekomplexe der "Urbanen Seele", wie die Architekten ihren Entwurf nennen, löst alles andere als Begeisterungsstürme aus.

Dennoch sind die Argumente des Städtebaubeirats nachvollziehbar. Was die Grundkonzeption anbelangt, ist es in der Tat die beste, vor allem, weil die Gestaltung sich insgesamt zurückhält und viele neue Laufbeziehungen schafft. Das Kaufhaus, das von allen Seiten zugänglich ist, die Gasse zwischen den Gebäudeteilen, der Platz, der sich zur Maximilianstraße hin öffnet, das korrespondierende Moment der drei Bauwerke - das alles ist soweit stimmig.

Dennoch muss an einigen Details gefeilt werden. Architekt Markus Sporer sagt ja selbst, dass auch Wettbewerbssieger nie so umgesetzt werden wie eingereicht und zeigt sich erfreulicherweise offen, seinen Entwurf zu überarbeiten.

Die Idee hinter Sporers Fassadenentwurf ist sicherlich gut gemeint. Sie soll Zurückhaltung, wenn nicht gar Bescheidenheit ausdrücken, um der Architektur rund um den Platz nicht die Schau zu stehlen. Doch diese Stellschraube hat er überdreht. Aus Zurückhaltung ist gesichtslose Kälte geworden. Und das kommt eben nicht gut an. Ihm fällt aber sicher eine Lösung ein.

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