Grundsteuer bleibt ein Reizthema Kritik an "maßloser" Erhöhung

BONN · Meistens sind sie ja eher nicht einer Meinung, der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr und die Eigentümergemeinschaft Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg.

Hinsichtlich der von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) und Stadtkämmerer Ludger Sander (CDU) vorgeschlagenen Erhöhung der Grundsteuer um 300 Hebesatzpunkte ziehen sie indes an einem Strang. Und wie. Denn die Erhöhung lehnen beide Vereine rigoros ab.

In einer gemeinsamen Presseerklärung warnen sie die Politik "vor der Versuchung, mit den Grundsteuern den Haushalt zu sanieren". Zu den aktuellen Verhandlungen im Bonner Stadtrat erklärte der Vorsitzende von Haus&Grund, Hans Rudolf Sangenstedt: "Die diskutierte Erhöhung der Grundsteuer um mehr als 56 Prozent ist maßlos und trifft Eigentümer und Mieter gleichermaßen hart."

Die Politik sollte den Mut haben, notwendige Einsparungen durchzusetzen und nicht allein an der Einnahmenschraube drehen. Nur wenn das Einsparpotenzial wirklich ausgeschöpft werde, könnte Haus & Grund mit einer maßvollen Erhöhung der Grundsteuer leben.

Für Bernhard von Grünberg wird die ohnehin stetige Erhöhung der Wohnkosten durch "diese überzogene Maßnahme" weiter beschleunigt. "Wohnen in Bonn wird für einen wachsenden Teil der Bevölkerung immer unerschwinglicher", warnte der Vorsitzende des Mieterbundes und SPD-Landtagsabgeordnete. Er und Sangenstedt appellieren an alle Fraktionen, die Grundsteuer auf keinen Fall in so drastischem Ausmaß zu erhöhen.

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