Großeinsatz von Bussen und Bahnen in Bonn Im Zwei-Minuten-Takt zurück zum Hauptbahnhof

BONN · "Keine besonderen Vorkommnisse" - so lautete das Fazit von Joachim Schallenberg, Fachbereichsleiter in der Leitstelle der Bonner Stadtwerke (SWB) am frühen Sonntagmorgen. Den gesamten Fuhrpark an Bahnen sowie zusätzliche Busse hatten die SWB im Einsatz, um die Besucher nach der Großveranstaltung Rhein in Flammen aus der Rheinaue wieder in den Großraum Bonn zu befördern.

"Wir machen diese Nacht einen Schwerlastverkehr von der Rheinaue zum Hauptbahnhof, wo sich dann die Menschenmassen auf die Busse und die Deutsche Bahn verteilen werden", erklärte Schallenberg. Im Zwei-Minuten-Takt fuhren die Bahnen von Ramersdorf über die Rheinaue in den U-Bahn-Tunnel zum Hauptbahnhof. Die meisten Züge wurden danach nach Beuel-Bahnhof geschickt, um rechtsrheinisch möglichst schnell wieder in Ramersdorf zu sein. In Ramersdorf fand ein sogenannter "Kopfwechsel" statt. Das heißt: Der Fahrer geht ans andere Ende des Zuges und fährt zurück.

Gut 100 zusätzliche Kräfte waren an den Haltestellen im Einsatz, um die Menschenmassen zu steuern. Sie und auch die Fahrer wurden im Vorfeld auf die besondere Situation vorbereitet, um im Notfall deeskalierend wirken zu können.

In der Leitstelle hatten die Mitarbeiter per Video einen Überblick über die Situation an den Haltestellen. Sowohl vom Andrang unterhalb der Südbrücke als auch von den U-Bahnhöfen Ramersdorf, Rheinaue und Theodor-Heuss-Allee. Auf ihren Monitoren konnten sie genau sehen, wo sich welche Bahn gerade befand.

Da viele Besucher zu Fuß von der Rheinaue an die B 9 zur Haltestelle Theodor-Heuss-Allee gingen - ein Erfahrungswert -, wurden leere Bahnen vom Hauptbahnhof an diese Haltestelle geschickt. Sie wurden am Bahnsteig mit Applaus begrüßt. Eddie Keller ist die Stimme der Stadtwerke. Er spricht von der Leitstelle aus die Durchsagen. In der Nacht kündigte er Bahnen an, forderte die Fahrgäste in den Bahnen zum Durchgehen auf, aber er sagte auch durch, wenn eine Bahn unbedingt wieder Fahrt aufnehmen sollte.

Auch eine technische Panne hat es gegeben: um 1.10 Uhr ließ sich in einer Stadtbahn im Bahnhof Ramersdorf eine Tür nicht mehr schließen. Daher mussten alle Fahrgäste wieder aussteigen. Es kam laut SWB zu etwas längeren Wartezeiten. Die Bahn wurde zum Betriebshof in Beuel gebracht, wo sich ein Techniker darum kümmern konnte.

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