Tanzdemo in Bonn Haus für Kultur gefordert
BONN · Tanzend bewegten sich die Anhänger der "LiZ-Kampagne" für ein "libertäres Zentrum" am Samstag durch die Bonner Innenstadt, um gegen Wohnungsnot und Leerstände zu demonstrieren.
Eine Hausbesetzung auf dem Gelände des Alten Schlachthofs, mit der die Aktivisten am Donnerstag ihren Forderungen Nachdruck verleihen wollten, war bereits nach einigen Stunden wieder beendet. Offenbar gab es Gegenwind aus dem benachbarten Rotlicht-Milieu.
Am Samstag startete der Demonstrationszug auf dem Münsterplatz. Nach einer Zwischenkundgebung auf dem Bertha-von-Suttner-Platz ging es weiter zum Hofgarten, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Redner forderten dort auch, dass das Autonome Zentrum in Köln bestehen bleiben müsse. Das Autonome Zentrum Köln kommt einem von LiZ geforderten libertären Zentrum nahe.
Etwa 60 Teilnehmer waren gekommen, um ihre Forderung ,,Her mit den libertären Zentren!" zu unterstreichen. ,,Wir wollen ein selbstverwaltetes Jugendzentrum, in dem Raum für Kultur und Politik ist", sagte eine Sprecherin.
In den vergangenen Monaten hatte die Gruppe bereits mehrmals mit Aktionen auf sich aufmerksam gemacht und unter anderem ein Uni-Gebäude an der Meckenheimer Allee besetzt. Verhandlungen mit der Stadt seien trotz hoher Leerstände gescheitert. ,,Oberbürgermeister Nimptsch sieht uns in Konkurrenz um ein Haus mit der Gruppe ',Refugees Welcome'", sagte die Sprecherin.
Refugees Welcome fordert seit einiger Zeit ein neues Asylbewerberheim für Bonn. Mit Stadtkarten, in denen leerstehende Häuser im Besitz der Stadt eingezeichnet sind, wollte LiZ zeigen, dass es genug Leerstand in Bonn für beide Gruppen gibt.