40. Ausbildungsstaffel bei "StattReisen" Grundkurs für neue Stadtführer

BONN · Sicher vor einer Gruppe sprechen zu können, ist wichtige Voraussetzung für Stadtführer. Bei Jessica Lutz hakt es noch, als sie in der Dyroffstraße das alte Logenhaus vorstellt.

 Jessica Lutz (rechts) bei ihrem Zehn-Minuten-Vortrag auf der Übungstour durch die Südstadt. Norbert Volpert (links) macht sich Notizen.

Jessica Lutz (rechts) bei ihrem Zehn-Minuten-Vortrag auf der Übungstour durch die Südstadt. Norbert Volpert (links) macht sich Notizen.

Foto: Stefan Knopp

Ihre Zuhörer sind allerdings keine Touristen, sondern wie sie Auszubildende bei "Statt-Reisen". Alle hören aufmerksam zu, denn bei dieser Übungstour sind sie anschließend selbst an der Reihe, historische Gebäude in der Südstadt vorzustellen.

Laut Norbert Volpert, Geschäftsführer von "StattReisen", läuft derzeit die 40. Ausbildungsstaffel. Die Teilnehmer treffen sich an mindestens fünf Wochenenden. Zunächst erhalten sie eine Einführung in die Bonner Stadtgeschichte sowie in politische Hintergründe.

"Und sie lernen, wie Tourismus funktioniert", erklärt Volpert. Hinzu kommen praktische Übungen,vor einer Gruppe zu sprechen und was man wie präsentiert. Für manche Kandidaten sei schon die erste Vorstellrunde im kleinen Kreis der Auszubildenden eine Herausforderung, hat Volpert beobachtet.

Auch das Recherchieren lernen die Teilnehmer. Dann folgen praktische Übungen: Unter anderem sollen die Nachwuchs-Stadtführer Bonner Tiefgaragen vorstellen - ein interessanter Blick auf die jüngere Stadthistorie. Die Südstadt ist ohnehin voller Geschichte und Geschichten.

Zum Abschluss erhalten die Teilnehmer eine Bescheinigung. Manche haben bis dahin festgestellt, dass ihnen das Stadtführer-Dasein nicht liegt. Andere bleiben am Ball und können das Angebot von rund 50 verschiedenen Touren, die "StattReisen" aktuell im Programm hat, bedienen oder auch erweitern.

Die Auszubildenden gehen von der Kreuzkirche durch die Dyroff-, Lenné- und Niebuhrstraße Richtung Elisabethkirche. Unterwegs dienen Volpert die Gaslaternen, die bis Jahresende endgültig abgebaut sein werden, als "verbindendes Element": Diese Tour hat er nicht zufällig gewählt, denn er plant eine neue Südstadt-Führung mit den Straßenlaternen als rotem Faden.

"Ich bin vor zwei Jahren nach Bonn gezogen und mache aus Interesse an der Stadtgeschichte mit", begründet Carina Heuser ihre Motivation. "Und um anderen Leuten etwas zu vermitteln." Christoph Thiebes hat Erfahrung mit Stadtführungen; er ist Nachtwächter für "StattReisen".

Das Reden vor einer Gruppe muss er eigentlich nicht mehr lernen. Ihm gehe es um die Recherche. Er sei zum Beispiel noch nie im Stadtarchiv gewesen. Für die Bonnerin Lutz liegt das Interesse im Studiengang begründet. Sie studiert Kunstgeschichte. "Und ich mache das aus Liebe zur Stadt."

Weitere Informationen auf www.stattreisen-bonn.de

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