Bonner Münster Gotteshaus schließt erneut tagsüber

BONN · Das Bonner Münster muss von Montag bis Mittwoch, 3. bis 5. November, erneut tagsüber schließen. "Grund sind dringend notwendige Sanierungen im Gewölbe", teilt das Stadtdekanat mit.

Derzeit steht eine Generalsanierung in dem Gotteshaus an. Zur Mängelliste gehören Risse, Feuchtigkeit und marode Installationen. Schon Mitte September schauten sich Fachleute von der Hebebühne aus Risse im 20 Meter hohen Gebäude an.

Die derzeitige Bauanalyse offenbart laut Stadtdekanat schlimmere Schäden als ursprünglich angenommen. "Einige sind so erheblich, dass sie aus Sicherheitsgründen schon jetzt behoben werden." Dazu gehören Stellen mit Rissen im Langhaus und in der Vierung der päpstlichen Basilika, wo Fug- und Putzmaterialien herunterfallen können.

"Die für die Schadensbehebung notwendigen Umbauten und Sicherheitsabstände machen die Schließung unumgänglich", heißt es. So kommt nun wieder der Hubwagen. Von der Plattform aus müssen Fachleute zunächst die Rissstellen freilegen. Dann werden alter Verfüllmörtel und Bleiwolle entfernt, bevor man die Risse mit Quellmörtel wieder füllt. "Diese Maßnahme ist provisorisch und dient der Gefahrenabwehr", so das Stadtdekanat.

"Die Untersuchungen haben ergeben, dass schon früher an dieser Stelle ausgebessert wurde. " Später bei der Sanierung würden dann die grundlegenden Ausbesserungen erfolgen. "Der Zustand ist noch nicht dramatisch, aber besorgniserregend", sagte Münsterpfarrer Monsignore Wilfried Schumacher im September.

Die Analyse der Bausubstanz des fast 1000 Jahre alten Gotteshauses wird noch bis zum Frühjahr 2015 dauern, weshalb noch nicht klar ist, wie groß der Umfang der Sanierung sein wird. Erste Schätzungen gehen von einem mindestens siebenstelligen Betrag und einer mehrjährigen Bautätigkeit aus, die auch eine längerfristige Schließung notwendig macht.

Während der Schließung in der kommenden Woche ist die Krypta für Beter geöffnet, allerdings nur vom Martinsplatz zugänglich. Dort findet auch das Mittagsgebet ab 12.15 Uhr statt, während die Messe ab 18 Uhr wie gewohnt in der Basilika gefeiert wird.

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