Viktoriabad in Bonn Glasfassade ist jetzt ein Denkmal

BONN · Das 30 mal 7,60 Meter große Fensterelement des früheren Viktoriabades am Belderberg ist ein Denkmal. Die Untere Denkmalbehörde hat die Glasmalerei- Fassade in die Denkmalliste eingetragen.

Jahrelang hatte sich keiner um dieses Kunstwerk gekümmert, und als Denkmal ging es seit der Schließung des Viktoriabades im Jahr 2010 zunächst auch nicht durch. Das änderte sich, als der Beueler Gerhard Geiß sich für den Erhalt der Arbeit des Architekten, Bildhauers und Glasmalers Gottfried Böhm stark machte.

Und Geiß zeigt sich zufrieden über die Nachricht, dass die Gesamtfassade nun geschützt ist: "Damit sind entscheidende Weichen gestellt, um der Zerstückelung und damit Zerstörung - wie sie seitens der Stadt und der Uni Bonn ins Auge gefasst wurde - vorzubeugen."

Die Stadtverwaltung hatte nach der Initiative recherchiert und korrigierte ihre zunächst ablehnende Haltung: Demnach suche diese Glasmalerei wegen der einmaligen Art und Größe ihresgleichen und stelle sowohl aus ästhetischer, architektonischer und historischer Sicht ein Zeugnis der frühen 1970er Jahre dar. Und damit sei das Kunstwerk ein riesiger kultureller Gewinn für die Stadt Bonn.

Man denke deshalb daran, das Glasfenster in die Fassade des geplanten Lesesaals der Universitätsbibliothek zu integrieren. Der Eintrag in die Denkmalliste ist bereits am 15. Oktober erfolgt und umfasst die gesamte Fassade einschließlich des Kunstharzfensters. Was das für die Bebauung des Viktoriakarrees bedeutet, war gestern nicht zu klären. Die Stadt hat allerdings schon mitgeteilt, dass die Bemühungen zum Teil zu spät kommen.

Das Fenster sei inzwischen durch Farbschmierereien verunstaltet. Ein vollständiges Entfernen der Farbe sei wegen der Beschaffenheit und des Alters des Fensters nicht möglich, hieß es. Deshalb regt Geiß nun eine schnelle Reinigung der Travertinfassade an und die Versetzung der dort stehenden Abfallcontainer.

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