SWB-Aufsichtsratschef Gilles weist Kritik der SPD zurück

BONN · CDU-Stadtratsfraktionsvorsitzender Klaus-Peter Gilles hat die Kritik der SPD an seiner Wiederwahl zum Chef des Aufsichtsrats des Stadtwerke-Konzerns zurückgewiesen. Er habe sich nicht, wie von der SPD beklagt worden war, dank des größeren Aufsichtsrats in das Amt "hineinmanövriert".

Sieht die SWB im Aufwind: Klaus-Peter Gilles

Sieht die SWB im Aufwind: Klaus-Peter Gilles

Foto: Barbara Frommann

Die Vergrößerung des paritätisch mit Vertretern der Eigentümerseite (Stadt Bonn) und der Arbeitnehmerschaft besetzten Gremiums von bisher zwölf auf 16 Mitglieder sei nötig gewesen, um auch dort das Ergebnis der Kommunalwahl abzubilden, sagte er jetzt in einem Gespräch mit dem General-Anzeiger. Die SPD habe dagegen im Vorfeld versucht, das zu unterlaufen, sagte Gilles.

Wäre es beim zwölfköpfigen Gremium geblieben, hätten sich die SPD und das Gros der Arbeitnehmerseite vermutlich durchgesetzt und Gilles Wiederwahl wäre verhindert worden. Hintergrund ist dabei der Streit um die Neubesetzung der SWB-Geschäftsführung Anfang des Jahres. Gilles verweist indes darauf, dass die meisten, für das städtische Unternehmen wichtigen Beschlüsse im Aufsichtsrat in der vorherigen Ratsperiode einstimmig gefasst worden seien. "Insofern stelle ich fest, dass meine Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender doch erfolgreich gewesen sein muss", meinte er rückblickend. Der Christdemokrat nannte unter anderem die Beendigung des Vertrags zur Betriebsführung des Wahnbachtalsperrenverbands, der die Stadtwerke viel Geld gekostet habe, als Beispiel.

Auch wenn die SPD und das Gros der Arbeitnehmerbank ihn bei seiner Wiederwahl als Aufsichtsratschef wie berichtet nicht unterstützt haben, so blickt Gilles zuversichtlich in die Zukunft: "Ich bin sicher, dass wir auch in Zukunft bei schwierigen Sachfragen zu einvernehmlichen Entscheidungen im Sinne des Konzerns kommen werden", sagte er. Bei den SWB handele es sich um ein gesundes Unternehmen mit einer hohen Leistungsfähigkeit, sagte Gilles. Die Fehler der Vergangenheit, wie etwa der geplatzte Wasserliefervertrag mit Altenkirchen und Neuwied, seien von der damaligen Führungsspitze und nicht von den Mitarbeitern gemacht worden. Eine Fehlinvestition, die die SWB fünf Millionen Euro kostete.

Das von OB Jürgen Nimptsch (SPD) vorgegebene Ziel, nach dem die Stadtwerke ab 2018 zusätzlich zu den anfallenden Konzessionsabgaben an die Stadt Bonn weitere Millionensummen in den Stadthaushalt ausschütten sollen, hält Gilles für realistisch. "Wir haben mit Peter Weckenbrock jetzt einen erfahrenen Mann an der Konzernspitze. Ich glaube, ihm gelingt es, dieses Ziel zu erreichen."

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