Multimedia-Tisch im Landesmuseum Geschichte mit Händen begreifen

BONN · Der "Herr von Morken" wäre sicher ein Kunde der Sparkasse Köln-Bonn gewesen. Darin sind sich Gabriele Uelsberg, Direktorin des Landesmuseums, und Volker Schramm vom Vorstand der Bank einig. Denn unter der Zunge des Merowingers fanden die Archäologen bei der Freilegungen seines Grabes einen "Charons-pfennig".

 Anschauliche Geschichte: Gabriele Uelsberg, die Direktorin des Landesmuseums, und Volker Schramm von der Sparkasse Köln-Bonn enthüllen den neuen Multimedia-Tisch.

Anschauliche Geschichte: Gabriele Uelsberg, die Direktorin des Landesmuseums, und Volker Schramm von der Sparkasse Köln-Bonn enthüllen den neuen Multimedia-Tisch.

Foto: Barbara Frommann

Und mit "Kleingeld" haben rund 60.000 Kunden der Sparkasse dazu beigetragen, dass der Adelige und die Grabbeigaben, der um 600 nach Christus lebte, an einem Multimedia-Tisch lebendig werden. Denn die Sparkasse investierte knapp 15.000 Euro aus dem Erlös des PS-Sparens für die Anschaffung des modernen Touchscreen-Systems.

Während früher Museumswächter streng darauf achteten, dass Besucher nichts berührten, ist das Anfassen heute ausdrücklich erwünscht. "Wer etwas berührt, der begreift es auch", freut sich Uelsberg, dass sich jetzt jeder Besucher mit seinen Händen durch das Leben des Herrn von Morken "klicken" kann. "Mit diesem Angebot machen wir Geschichte greifbar und begreifbar."

Der Herr von Morken ist seit mehr als 50 Jahren zentrales Ausstellungshighlight im Landesmuseum. Dank des neuen Multimedia-Tisches werden nun die demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte zu seinen Lebzeiten in Szene gesetzt.

Als wissenschaftliche Referentin für das Frühmittelalter hat Elke Nieveler die 74 hinterlegten Folien aufbereitet und zusammengestellt. Jede Seite wird mit Fotos oder Zeichnungen ergänzt. Bis zu sechs Besucher können gleichzeitig durch die verschiedenen Dokumente blättern. Zudem werden regelmäßig aktuelle Forschungsergebnisse über Bilder, Texte und Grafiken für Besucher unterschiedlichen Alters eingestellt.

"Der Besucher wird auf eine Zeitreise geschickt - mit modernsten technologischen Möglichkeiten interaktiv und spielerisch. Das ist zeitgemäße Wissensvermittlung", sagte Schramm bei der offiziellen Übergabe des Tisches.

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