Bonner Präventionsstelle "Update" Gemeinsam gegen Spielsucht

BONN · 250.000 Deutsche zwischen 14 und 24 gelten als internetabhängig. Das ist die ernüchternde Bilanz des aktuellen Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung. "Update", die Fachstelle für Suchtprävention von Caritas und Diakonie, hat nun entsprechende Hilfsangebote für Jugendliche entwickelt.

Beim Gruppenangebot "reality adventure" sollen Jugendlichen von zwölf bis 21 Jahren von der exzessiven Computernutzung wegkommen. Dabei soll ihnen nicht der Umgang mit dem Computer verboten werden; sie sollen lediglich einen selbstbestimmten Umgang mit den digitalen Medien erlernen, sagte Update-Leiterin Marion Ammelung.

Darüber hinaus präsentiert die Fachstelle den Jugendlichen alternative Freizeitmöglichkeiten, wie gemeinsames Klettern, Bowlen und Joggen. Das Ziel der Betreuung soll das Reflektieren der eigenen Mediennutzung und dem damit verbundenen Verhalten, die alternative Freizeitgestaltung und die Kontaktaufnahme mit anderen Spielern sein.

Die beiden Update-Mitarbeiter Silke Selinger und Andreas Pauly arbeiten bereits mit Betroffenen. Sie fordern die Jugendlichen durch Aufgaben, die am Computer zu lösen sind. Außerdem schaffen sie Kontakte untereinander und bringen die Betroffenen dazu, ihre Sucht künstlerisch auszudrücken. So soll der Aufbau des Selbstwertgefühls des Süchtigen die Verweildauer vor dem PC reduzieren.

Die Fachstelle wird durch Spenden vom Lions Club Bonn-Tomburg sowie durch deren Kinder- und Jugendstiftung unterstützt. Uwe Günther vom Lions Club sprach von einem vorherrschenden "Etikettenschwindel". Auf Alkohol und Zigaretten seien Warnhinweise über deren Wirkung angebracht.

"Was in einem Computerspiel drin ist und was es macht, steht nicht drauf." Ingo Ellgering von der Stiftung kündigte an, dass die Fachstelle noch einige Spenden des Lions Clubs erhalten wird.

Kontakt zu Update unter der Rufnummer 0228/688588-0 und mit einer E-Mail an update@cd-bonn.de.

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