Unterschriftenaktion Gegen Sparkurs bei OGS und Deutschem Museum

BONN · Mit Trillerpfeifen, Megafonen und Sprechchören haben Erwachsene, Jugendliche und Kinder am Mittwochabend vor der Ratssitzung im Stadthaus Oberbürgermeister Nimptsch empfangen.

Gleich zwei Gruppen übergaben ihm insgesamt mehr als 12.000 Unterschriften: Rund 4300 Menschen unterschrieben für den Erhalt des Deutschen Museums und etwa 7800 für mehr finanzielle Unterstützung der Offenen Ganztagsschule (OGS) in Bonn. Nimptsch hatte Verständnis, aber nach eigener Aussage kein Geld: Die Stadt könne die Kosten nicht mehr tragen und müsse sparen, einziger Ausweg seien mehr Zuweisungen des Landes Nordrhein-Westfalen.

"Das Deutsche Museum wurde immer als Aushängeschild der Wissenschaftsstadt Bonn genannt, weil das Bildungsangebot in der Region einzigartig ist", sagte Museumsleiterin Andrea Niehaus. Für Stefanie Lentz und Hanna Schelz, die Initiatorinnen der Unterschriftenaktion, klang Nimptschs Erklärung wie eine Ausrede. "Es gibt immer einen Spielraum", waren sie sicher. Von der Resonanz der Aktion, die seit Dezember lief, waren sie überwältigt. "Das zeigt, dass es ein breites Interesse für den Erhalt das Museums gibt und sich nicht nur einige wenige einsetzen", sagte Lentz.

Statt für eine Kürzung des OGS-Etats, wie es im Haushaltsentwurf vorgeschlagen ist, würden mindestens 317 Euro pro Kind und Jahr an städtischem Geld gebraucht, rechnete Igor Thom, Sprecher der OGS-Elternräte vor. "Die Träger können das so nicht mehr leisten", sagte er. Die OGS-Träger könnten die Betreuung nicht mehr finanzieren, geschweige denn nach 16.30 Uhr und in den Ferien sicherstellen. "Heute arbeitet doch niemand mehr bis zum späten Nachmittag, und auch der Urlaub während der Ferien ist nicht üblich", sagte Thom.

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