OB-Empfang der Stadtältesten Freundschaft über die Parteigrenzen hinaus

BONN · Einst stritten sie sich im Stadtrat, weil sie verschiedenen Parteien angehören. Diese Zeiten sind für die Mitglieder des Freundeskreises der Stadtältesten vorbei: Jetzt trifft man sich regelmäßig, diskutiert aktuelle politische Ereignisse und Entscheidungen - aber in freundschaftlicher Atmosphäre.

 Der Freundeskreis der Stadtältesten beim Empfang mit OB Nimptsch (5. von rechts).

Der Freundeskreis der Stadtältesten beim Empfang mit OB Nimptsch (5. von rechts).

Foto: Stefan Knopp

Und einmal im Jahr wird der Freundeskreis vom Oberbürgermeister ins Rathaus eingeladen. Gestern war es wieder soweit: Mehr als 20 Stadtälteste begrüßte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) in seinem Dienstzimmer.

Freundeskreisvorsitzender Horst Bachmann dankte Nimptsch für die Einladung und ging darauf ein, dass der Rat im Oktober 2014 16 neue Stadtälteste ernannt hatte: "Junges Blut" für den Freundeskreis. "Das ist natürlich relativ gemeint." Neue und alte Mitglieder würden aber sicher schnell zueinander finden, "denn es verbindet sie ja eigentlich der gleiche Lebensweg", sagte Bachmann.

Der ehemalige SPD-Ratsherr dankte seinem bisherigen Stellvertreter Heiner Eckoldt für die geleistete Arbeit. Der gibt nach zwölf Jahren das Amt an Martin Berg weiter, der bis zur vorigen Ratsperiode Mitglied der CDU-Fraktion war.

Nimptsch nutzte die Gelegenheit für einen Überblick über Themen, die Verwaltung und Kommunalpolitik aktuell beschäftigen. In den Bereichen Bürgerservice, Wirtschaftsförderung und Energieagenturen sei die Bonner Verwaltung ausgezeichnet worden. "Insgesamt sind wir auf einem guten Weg, auch was die Reorganisation der Verwaltung angeht", sagte er mit Bezug auf die "Projektgruppe 2015", die Möglichkeiten finden soll, drei Millionen Euro in der Verwaltung einzusparen.

Nimptsch äußerte die Hoffnung, im Juni einen Beschluss zum Haushaltssicherungskonzept zu erreichen. "Es ist erkennbar, dass zu einem Großteil eine intensive und auch seriöse Debatte im Rat eingesetzt hat." Man müsse überlegen, "ob all das, was ich immer als Bonn XXL bezeichne, für die nächsten Jahre Bestand haben kann, oder ob man das nicht auf Bonn XL zurückfahren kann."

Weitere Themen in seiner Rede waren die Offene Ganztagsschule, die Stiftung des Jungen Theaters und die geplante Grundsteuererhöhung. Er hoffe auf eine "sehr große Koalition der Vernunft" vor der Sommerpause.

Beim World Conference Center Bonn (WCCB) gab sich Nimptsch trotz aktueller Probleme auf der Baustelle optimistisch, dass die Klimakonferenz im Juni dort stattfinden werde. Auch den Businessplan für das Festspielhaus und die Aufnahme von Flüchtlingen auf dem Gelände der Ermekeilkaserne sprach er an.

Zum Abschluss machte traditionell und zur Freude aller das Bonner Prinzenpaar Oberbürgermeister Nimptsch und den Stadtältesten im Alten Rathaus seine Aufwartung.

Der Freundeskreis

Dem Freundeskreis der Stadtältesten gehören Kommunalpolitiker an, die mindestens drei Ratsperioden lang in der Kommunalpolitik als Mandatsträger gearbeitet haben. Der Rat der Stadt Bonn beschließt, wem die Ehrenbezeichnung "Stadtälteste" beziehungsweise "Stadtältester" verliehen wird.

Die Betreffenden werden bei ihrem endgültigen Ausscheiden aus dem Stadtrat mit diesem Titel geehrt. Es handelt sich bei dem Freundeskreis nicht um einen Senat oder ein Beratergremium, auch wenn die Mitglieder auf Anfrage gerne ihre Erfahrungen und Expertisen zur Verfügung stellen.

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