Prozess in Bonn Familienvater erpresste Biomarkt in Beuel

BONN · Hohe Schulden sollen einen 51 Jahre alten Familienvater aus Bonn dazu verleitet haben, einen Beueler Biolebensmittelmarkt zu erpressen. Wie Oberstaatsanwältin Monika Volkhausen am Dienstag mitteilte, wurde der bislang nicht vorbestrafte Mann jetzt wegen versuchter räuberischer Erpressung angeklagt. Er muss sich demnächst vor dem Amtsgericht verantworten.

 Symbolfoto

Symbolfoto

Foto: Gustavo Sanchez

Das gut zweiwöchige Katz-und-Maus-Spiel mit den Ermittlern begann am 8. März. Da landete ein Erpresserbrief auf dem Schreibtisch des Geschäftsinhabers. Mit ausgeschnittenen und zusammengeklebten Buchstaben wurde die Zahlung von 60 000 Euro in alten 50-Euro-Scheinen gefordert. Und wenn die Polizei eingeschaltet würde, würde Ware vergiftet.

Um seine Entschlossenheit zu demonstrieren, soll der Angeklagte ein Honigglas mit einem Filzstift markiert und ins Regal des Bio-Supermarktes gestellt und den Besitzer informiert haben. Der nahm sofort alle Honiggläser aus dem Verkauf und fand das markierte Glas - jedoch ohne Gift, so die Oberstaatsanwältin.

In den folgenden Tagen kam es laut Anklage zu mehreren Telefonaten und E-Mails, in denen eine Geldübergabe besprochen wurde. Was der Angeklagte nicht ahnte: Das Opfer hatte sofort die Polizei eingeschaltet. Am 24. März wurde der Täter auf frischer Tat ertappt, als er von einem öffentlichen Fernsprecher in der Nähe des Bioladens telefonierte und er sofort ein Geständnis ablegte, so Volkhausen.

Er habe sich nahezu erleichtert gezeigt, dass sein Plan doch nicht geklappt hatte. Seine verblüffende Erklärung, warum er sich gerade den Biomarkt ausgesucht habe: Er habe den Betreiber so nett gefunden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Von GA-Redakteur
Philipp Königs
zur Klimaplan-Bilanz
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-BilanzErfolg bemisst sich an Taten
Aus dem Ressort