"Tag der Vereinten Nationen" Es ging um Wachstum, Dürre und Überschwemmungen

BONN · Die Sonne strahlte. Die Menschen strömten durch die City. Was konnten sich Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und die UN-Vertreter für einen gelungenen Tag der Vereinten Nationen mehr wünschen? Luftballons grüßten von den Informationsständen der UN-Sekretariate, der Bundeseinrichtungen und internationalen Organisationen, die auf dem Markt Projekte und Kooperationen mit dem Themenschwerpunkt Wasser vorstellten.

Richard Dictus versucht, einen Wassereimer so zu tragen, wie es afrikanische Frauen täglich tun müssen.

Richard Dictus versucht, einen Wassereimer so zu tragen, wie es afrikanische Frauen täglich tun müssen.

Foto: Barbara Frommann

Der 14. UN-Tag stand unter dem Motto "8:0 für Entwicklung - Wasser verbindet". Man feiere gerne mit der UN, denn auch Bonn sei tagtäglich mit dem Element Wasser verbunden. "Natürlich in anderer Weise als etwa die Menschen in Afrika. Wir müssen uns hier gegen Starkregenfälle und Hochwassergefahren schützen", erläuterte der Oberbürgermeister. Europa habe aber auch für die Probleme der Dritten Welt die helfende Technologie, die vermittelt werden müsse.

"Wasser kann, siehe Überflutung, eine Bedrohung sein. Menschen in dieser Welt leiden aber auch an Trockenheit, an Wassermangel. Wasser ist also ein Thema, an dem wir arbeiten müssen", erklärte Richard Dictus, Leiter des Freiwilligenprogramms der Vereinten Nationen (UNV), der sich zum Vergnügen der Marktbesucher mit einem Eimer auf dem Kopf in der Kunst des afrikanischen Wassertragens versuchte.

Um dann die Unterstützung der Bundesregierung und der Stadt Bonn für die Themen der Vereinten Nationen zu würdigen: Er bedankte sich für die "rheinische Gastfreundschaft", die den UN-Mitarbeitern entgegengebracht werde. Das Bürgerfest diene als willkommene Kontaktbörse auch zum Bürger.

Am Stand des Geographischen Instituts der Universität drehte Finn am Fragenrad. Was denn genau Süßwasser sei, hieß die Aufgabe für den neugierigen Sechsjährigen. "Na Wasser, in dem ganz wenig Salz drin ist", antwortete der Kleine sofort unter großem Applaus. Drüben war Fußball-Profi Patrick Helmes vom 1. FC Köln, den das Auswärtige Amt für eine Autogrammstunde in sein Zelt eingeladen hatte, umlagert von Fans.

Währenddessen schilderte Christiane Maday, Studentin des Bauingenieurwesens, am Stand der Entwicklungshilfeagentur Engagement Global ihre Erfahrungen mit einem Kleinstwasserkraftwerk in Kamerun. "Das Projekt läuft sehr erfolgreich", so die Studentin.

Während im Bühnenprogramm die Auftritte von Rolf Stahlhofen and Friends sowie der Rockband "Basement Two", der Coverband "BC Stevens" und des Spielezirkus Trapezius angesagt wurden, ging OB Nimptsch auch auf die Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ein, weil Wasser nicht nur verbinde, sondern auch trenne: "Hier steht unsere europäische Glaubwürdigkeit auf dem Spiel, wenn wir dieser moralischen wie politischen Katastrophe nicht Einhalt gebieten."

Milleniumsziele

Die UN-Stadt veranstaltet das Bürgerfest seit 1996. Seit 2005 stehen acht UN-Millenniumsziele aus dem Jahr 2000 im Mittelpunkt. 189 Staaten, darunter Deutschland, versprachen, bis 2015 folgende Ziele umzusetzen: Halbierung der Armut, Schulbildung für alle Kinder, Gleichstellung der Geschlechter, Verringerung der Kindersterblichkeit, Gesundheit der Mütter, Kampf gegen AIDS, Schutz der Umwelt, Entwicklungspartnerschaft.

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