"Müll-Feuerwehr" in Bonn Eingreiftruppe entsorgt in acht Monaten 744 alte Räder

BONN · "Müll-Feuerwehr" werden die Mitarbeiter der sogenannten schnellen Eingreiftruppe der Stadt Bonn gerne genannt. Sie sorgen unter anderem dafür, dass illegale Müllhalden oder herrenlose, alte Fahrräder entsorgt oder Graffiti an Mauern und Wänden schnell beseitigt werden.

 Auch die Beseitigung von Schmierereien an den Wänden, wie hier am Bonner Loch, gehört zu den Aufgaben der Eingreiftruppe.

Auch die Beseitigung von Schmierereien an den Wänden, wie hier am Bonner Loch, gehört zu den Aufgaben der Eingreiftruppe.

Foto: Stadt Bonn

Nach einer Umstrukturierung des Angebots im vorigen Jahr hat die Verwaltung für den heutigen Hauptausschuss einen ersten Bilanzbericht vorgelegt. Und der fällt durch die Bank positiv aus.

Genau 2142 Einsätze verzeichneten die acht Mitarbeiter der Truppe von Januar bis August im gesamten Stadtgebiet. Dazu gehörten auch die Auf- und Abbauarbeiten bei städtischen Veranstaltungen, das Entfernen von unerlaubt angebrachten Plakaten oder die Entsorgung von Mai- und Weihnachtsbäumen, die ebenfalls nicht wenige Zeitgenossen einfach irgendwo am Straßenrand oder im Gebüsch entsorgt hatten.

Da aber die Eingreiftruppe "auf den Fahrten durch das Stadtgebiet auch kleinere Aufgaben, wie zum Beispiel Aufkleber abkratzen oder Müllablagerungen entfernen selbstständig, das heißt ohne konkreten Auftrag wahrnimmt, sind nicht alle Einsätze dokumentiert", heißt es in dem Bericht weiter. Als Hauptaufgabe der schnellen Eingreiftruppe bezeichnet die Verwaltung indes die Beseitigung illegal entsorgten Mülls. Zusätzliche Kosten entstünden dadurch nicht, weil diese Arbeit bereits in die normalen Müllgebühren einkalkuliert sei.

Zu einem immer größeren Problem werden offensichtlich die ausgedienten Fahrräder, die ebenfalls im gesamten Stadtgebiet einfach abgestellt werden und dann vor sich hinrosten. Im Bilanzzeitraum waren es der Verwaltung zufolge immerhin 744 Drahtesel, die von den Straßen und Plätzen entfernt und ins Fundbüro gebracht worden sind.

Weitere Räder könnten zurzeit nicht mehr abgeholt werden, weil das Fundbüro aus allen Nähten platze. "Aus Sicht der Verwaltung muss die Aufnahmekapazität für Fahrräder im Fundbüro erweitert werden", heißt es deshalb.

Als sinnvoll und effizient habe sich die im vergangenen Jahr vorgenommene organisatorische Verzahnung der Eingreiftruppe mit dem Stadtordnungsdienst erwiesen, nicht zuletzt auch hinsichtlich eines "gemeinsamen Blicks auf die Belange von Sauberkeit und Ordnung" in der Stadt Bonn.

Der Stadtordnungsdienst ist erreichbar unter der Hotline 0228/773333.

Die Eingreiftruppe

Ursprünglich bestand die im Jahr 2000 gegründete schnelle Eingreiftruppe aus zwölf Mitarbeitern, die zu je drei Personen in den vier Stadtbezirken eingesetzt waren. Sie sollten schnell und effektiv da zupacken, wo es Not tat: wilde Müllkippen oder ein Schlagloch beseitigen, Laub fegen und Schmierereien entfernen. Im Zuge der Spardebatte wurden im vorigen Jahr die vier Einheiten an einem Standort in Bad Godesberg zusammengefasst. Die Anzahl der Mitarbeiter wurde auf acht reduziert.

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