Manga-Messe "Animagic" in der Beethovenhalle Eine quietschbunte Wunderwelt - Kostüme, Shows und Filme bis Sonntagabend

BONN · Man betritt das abgezäunte Gelände vor der Beethovenhalle und findet sich in einer anderen Welt wieder. Frauen mit schrägen Frisuren, Männer mit überdimensionalen Waffen, plüschige Monster und diverse andere Gestalten vor allem aus der Manga- und Kino-Szene tummeln sich da in erfreulicher Eintracht.

In der Halle flippige Farben und Geräusche. Gestern startete die Manga- und Anime-Convention "Animagic", bis Sonntag ist die Beethovenhalle in ein Wunderland aus Farben, Musik und kreativer Kostümvielfalt verwandelt.

Rund 15.000 Menschen aus ganz Deutschland haben sich laut Kai Wilwertz vom Organisationsteam wieder in Bonn eingefunden, und wer einen Spaziergang am linken Rheinufer entlang stromabwärts macht, wird zwangsläufig früher oder später auf "Cosplayer" stoßen, also auf schräg verkleidete Menschen. Wie zum Beispiel Mario Zaccadi aus Bitburg.

Der 43-jährige Schreiner sieht mit seiner riesigen Tolle aus wie eine Elvis-Presley-Karikatur. "Ich stelle die Figur Holzschwert-Ryu aus der Serie Shaman King dar", erklärt er. Das Kostüm hat er selbst hergestellt. "Das ist die Herausforderung beim Cosplay."

Für den Manga-Fan ist das ein Hobby, das er nicht allzu oft pflegen kann. "Das beschränkt sich fast ausschließlich auf Cons." Dort trifft er dann auf allerlei Gleichgesinnte. Zum Beispiel auf Marcel Palms aus Prüm, der Videospielern als "Scorpion" aus der "Mortal Combat"-Reihe bekannt sein dürfte. Er kommt seit 2007 jedes Jahr zur Animagic. Weil ihm das Ambiente gefällt.

In der Tat ist die Animagic eine der größten Messen dieser Art in Deutschland, und sie findet laut Wilwertz deshalb in Bonn statt, weil die Stadt gut erreichbar ist. Übrigens ist das auch der Grund, warum RingCon (Fantasy) und FeenCon (Rollenspiel), die zu den größten Messen ihrer Themenbereiche in Deutschland zählen, hier ausgerichtet werden.

Für die RingCon zum Beispiel liegt laut Pressesprecherin Brigitte Scherr der Flughafen sehr gut, außerdem kommen viele Holländer, die mit dem Zug schnell in Bonn sind. Für die Animagic wichtig sei auch, dass die Beethovenhalle so gut geeignet sei, so Wilwertz. "Wir sind immer auf der Suche nach Alternativen, haben bisher aber noch nichts gefunden, wo die Halle und alles so stimmt wie hier."

Das ganze Wochenende über können die Fans Bühnenshows beiwohnen, zahlreiche neue Videospiele testen oder Konzerte hören. Dieses Jahr haben sich gleich drei japanische Bands angekündigt, die musikalisch und in der Anime-Szene im Heimatland sehr bekannt sind, so viele wie nie.

Gleiches gilt für die berühmten Mangaka, die Mangas zeichnen und für Autogrammstunden und Präsentationen in Bonn sind. Für Wilwertz ist das ein Zeichen, dass Deutschland für die japanischen Verlage immer interessanter wird.

Weiterhin gibt es eine Lolita-Modenschau, man kann in Workshops Manga-Filmszenen synchronisieren und sich viele Filme im Kino angucken, und an beiden Tagen jeweils ab 12.30 Uhr gibt es mit dem Auftritt der Taiko-Trommler "Amaterasu" ein Highlight. Das Con-Gelände ist an beiden Tagen ab 9 Uhr geöffnet, die Beethovenhalle samstags ab 10.30 Uhr und sonntags ab 11 Uhr.

Was stellen Sie dar und warum begeistern Sie sich für die Animagic?

"Das Kostüm habe ich mir selber ausgedacht. Ich bin in der Gothik-Szene, da hat man so etwas im Schrank. Die Animagic ist toll, hier sind jede Menge netter und schön aufgeschlossener Leute. " Avana Schneider (18), Würzburg

"Ich bin als Judal hier, ein Magier aus der Serie Magi - Labyrinth of magic. Für mich sind Mangas ein Stück Kindheitserinnerung, das ich hier mit anderen teile, die die gleichen Interessen haben." Svenja Thönen (19), Österreich

"Ich bin K. aus dem Videospiel King of Fighters. Ich arbeite in einem Videospielladen und habe quasi mein Hobby zum Beruf gemacht. Toll ist, dass man hier immer etwas zu sehen hat." Leon Heat (23), Essen

Infos und Programm auf www.animania.de/animagic.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Der Macke vom Müll
Neue Folge des Crime-Podcasts „Akte Rheinland“ Der Macke vom Müll
Zum Thema
Aus dem Ressort