Beethovenhalle Die Luftwaffe tanzt - 1800 Besucher folgen der Einladung zum Ball

BONN · Zahlreiche Gäste haben am Freitagabend beim 44. Ball der Luftwaffe in der Beethovenhalle getanzt. Die Veranstaltung war vor einigen Jahren noch ein Ereignis, zu dem sich vorwiegend ältere Semester trafen. Doch der Wind hat sich gedreht: Der ausverkaufte Ball ist wieder angesagt und findet immer mehr Zulauf auch bei jüngeren Angehörigen der Luftstreitkräfte.

Die Frauen im Ballkleid, die Männer in Uniform: Das Parkett im großen Saal der Beethovenhalle ist voll mit Tanzpaaren.

Die Frauen im Ballkleid, die Männer in Uniform: Das Parkett im großen Saal der Beethovenhalle ist voll mit Tanzpaaren.

Foto: Horst Müller

Die Big Band der Bundeswehr spielt Motown, während sich vor der Bühne des Hauptsaals in der Beethovenhalle Tanzpaare im Dreiviertel-Takt zur Musik bewegen. Die Stimme der fabelhaften Solistin Bwalya Chimfwembe ist bis in die Vorhalle zu hören. Dort schieben sich Menschentrauben durch die Gänge, vorbei an Fotoporträts von Düsenjägern.

Die Männer tragen überwiegend Uniform, die Frauen Ballkleider. Wer nicht tanzt, begrüßt alte und neue Bekannte bei einem Glas Sekt, lässt es sich bei Hähnchenbrust, Rinderroulade und Apfeldessert gutgehen oder betrachtet das Treiben von einer der vielen Theken aus.

Der Ball in der Beethovenhalle ist das größte formlose Treffen der Luftwaffe. Einmal im Jahr kommen Angehörige der Luftwaffe mit ihren Partnern, aber auch Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Rund 1800 Gäste sind dieses Jahr der Einladung des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, gefolgt und aus ganz Deutschland angereist.

Während sich die Gäste durch sechs Livebands auf verschiedenen Bühnen unterhalten lassen, sorgen drinnen wie draußen Feldjäger, Polizei und Spürhunde für die Sicherheit der Veranstaltung. Immerhin sind hochrangige Militärs anwesend.

Der Ball versprüht den Charme eines großen Familientreffens. Politik, die Bundeswehrreform oder Kampfdrohnen seien hier kein großes Gesprächsthema, wie Pressesprecher Thomas Scheibe versichert. "Hier beim Ball geht es dann doch eher um das Persönliche", sagt er.

Das findet auch Windfried Gräber aus Rheinbach, Präsident der Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe und zu Gast mit seiner Ehefrau. "Besonders schön finde ich, dass der Ball immer mehr Zulauf von jungen Menschen bekommt", sagt Gräber.

Andreas Becker kommt von der Offiziersschule und ist einer der jungen Menschen. Der 20-Jährige begleitet die 18-jährige Jennifer Jonnas. Unter der klassischen Uniform trägt er Smokinghemd und Fliege, sie tanzt im pinken, persisch angehauchten Kleid.

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