Kommentar Das wird nicht billig

In der einen Ecke stehen Scheinwerfer, in der anderen ein Liedanzeiger - zum Glück hinter der einen oder anderen Figur versteckt, damit der Kirchenbesucher das Durcheinander von Geräten und Leitungen nicht wahrnimmt.

Die hoffnungslos veraltete Elektroinstallation im Bonner Münster ist aus heutiger Sicht zwar abenteuerlich und ihre Erneuerung bestimmt nicht billig. Aber sie rüttelt nicht an den Grundfesten der Basilika.

Bei den Rissen im Gewölbe und an den Wänden sieht es schon anders aus. Da müssen die Fachleute nun ganz genau hinschauen, damit das Gotteshaus nicht irgendwann aus den Fugen gerät. Sicher: Die Kirche ist nicht einsturzgefährdet. Aber manche Bauteile sind so stark angegriffen, dass sich nicht nur der Stadtdechant Sorgen macht.

Bleibt zu hoffen, dass die jetzige Analyse so komplett ist, dass später nicht noch einmal ein Problem durch das nächste abgelöst wird. Denn derzeit erlebt Projektplaner Ägidius Strack schon so manche Überraschung. Kein Wunder, dass sich die Kosten für die Sanierung noch nicht abschätzen lassen.

Klar ist, dass später auch das Erzbistum Köln die Arbeiten mitbezahlen wird. Dass das Stadtdekanat auch auf Spenden angewiesen ist, war abzusehen. Doch vielleicht könnte sich auch noch das Land an der Sanierung beteiligen. Das Bonner Münster wird immerhin als "europäisches Monument" bezeichnet und ist ein bedeutender historischer Bau, der nicht nur von Katholiken gerne besucht und bestaunt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort