Bonner Szenelokal Café Göttlich schließt zum Ende 2014 seine Türen

BONN · Das Haus, in dem das bekannte Szenelokal 26 Jahre lang untergebracht ist, wird zu einem Modehaus ausgebaut.

"Trauer ist angesagt. Es wird fehlen", sagt der Stammgast mit dem Netbook vor sich. Eine weitere Institution in der Bonner Innenstadt macht dicht: Das Café Göttlich an der Fürstenstraße schließt nach mehr als 26 Jahren zum Ende des Jahres endgültig seine Türen. Das bestätigten die Betreiber des Szenecafés gegenüber dem Uni Hauptgebäude, die Pütz Kouker GbR, auf Anfrage.

Bereits 2012, als der langjährige Hausbesitzer und Vermieter der Immobilie, das Gebäude verkaufte, sei mitgeteilt worden, dass der Mietvertrag über den 31. Dezember 2015 hinaus nicht verlängert werden würde. Das Haus bedürfe einer dringenden Sanierung, außerdem habe der neue Investor andere Pläne mit dem Haus mitten in der Bonner City.

Der wolle das Haus, in dem das Café und darüber eine Sprachschule untergebracht sind, mit dem benachbarten Haus zusammenlegen und zu einem großen Modehaus ausbauen. Links neben dem Café ist eine kleine Boutique untergebracht. Da dessen Mietvertrag bereits zum 31. Dezember auslaufe, habe man die Cafébetreiber gebeten, den Mietvertrag ein Jahr früher zu kündigen.

"Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass 2015 auch das gegenüberliegende Gebäude des ehemaligen Bouvier umfangreich saniert werden soll, was für unsere Gäste mit erheblichen Schmutz- und Lärmbelästigungen verbunden wäre, haben wir uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, dem Angebot zuzustimmen", gibt Geschäftsführer Jens Wernemann die Entscheidung der Betreiber wieder.

Entscheidend sei aber gewesen, dass der Investor angeboten habe, alle Mitarbeiter des Cafés Göttlich in einem seiner Restaurants weiter zu beschäftigen. Investor ist Kent Hahne, der die Kette Vapiano mitbegründet hat und zu dessen Unternehmen auch die L'Osteria und das GinYuu gehören. Von ihm war gestern keine Stellungnahme zu bekommen.

Wernemann, 37, ist die Betroffenheit anzusehen: "Ich bin aber froh, dass ich diese Art von Gastronomie, in der die Nähe zu den Gästen unser höchstes Gut ist, mitbetreiben durfte. Die Mitarbeiter sind zu einem Teil meiner Familie geworden."

Hier befindet sich das Café Göttlich in Bonn

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