Forschungsschiff "Aldebaran" Botschafter für den Ozeanschutz legt in Bonn an

BONN · Wenn es um die Rettung des Klimas geht, dann wagt sich der noch amtierende Oberbürgermeister auch schon mal auf schwankende Planken. Das kleine Forschungsschiff "Aldebaran" schaukelte ganz schön, als Jürgen Nimptsch gemeinsam mit Nick Nuttall vom Klimasekretariat der Vereinten Nationen am Dienstag am Brassertufer an Bord ging.

Auf der "Aldebaran" sprechen (von links) Peter Menke-Glückert, Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Frank Schweikert und Nick Nutoll über den Klimaschutz.

Auf der "Aldebaran" sprechen (von links) Peter Menke-Glückert, Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Frank Schweikert und Nick Nutoll über den Klimaschutz.

Foto: Barbara Frommann

Als Botschafter der Deutschen Meeresstiftung schippert die "Aldebaran" drei Monate lang zur UNO-Klimakonferenz nach Paris. Auf der rund 1500 Kilometer langen Flusstour von Berlin in die französische Hauptstadt legt der Segler in verschiedenen Städten an, lum auf den Schutz des globalen Klimas hinzuweisen. Intakte Ozeane sind dafür unverzichtbar.

Überfischung, Klimawandel, Anstieg des Meeresspiegels und Tiefseebergbau bedrohen die Weltmeere. Doch so vielfältig die Gefahren sind, so weitreichend müssen die Maßnahmen sein, um dieses zerbrechliche Ökosystem zu schützen. Zwar gibt es bereits heute viele Organisationen, die sich für den Schutz der Meere einsetzen. "Doch wir müssen die Aktivitäten bündeln und uns gemeinsam positionieren", stellte Diplombiologe Frank Schweikert das Ziel der Deutschen Meeresstiftung vor.

"Wissenschaftler und Politiker, Rechtsexperten, Wirtschaftsvertreter und Umweltschützer ziehen bislang nicht am selben Strang. Die Deutsche Meeresstiftung sieht sich als Moderator und Partner der unterschiedlichen Akteure. Wir wollen ein leistungsfähiges Netzwerk schaffen, um das Thema stärker ins nationale Bewusstsein zu rücken", erklärte der Biologe. Schweikert ist einer der Gründer der Deutschen Meeresstiftung. Erst wenn die nationalen Interessen gebündelt seien, könne man als gemeinsame Initiative in Europa auftreten.

Hoffen auf gute Ergebnisse

In Bonn muss er nicht für ein stärkeres Umweltengagement werben. Als Sitz des UN-Klimasekretariats habe sich die Stadt dem Schutz von Ressourcen und Natur längst verpflichtet, so Nimptsch. Ein Beispiel dafür konnte die Crew gleich vom Schiff aus sehen. "Die Solaranlage an der Kennedybrücke zeigt schon, wie wichtig der Umweltschutz für uns ist", so Nimptsch. Dazu gehöre auch die Stiftung Bonner Klimabotschafter, die bereits 4000 Kinder als Mitglieder hat.

"Mit unserem Dampfkraftwerk reduzieren wir den CO2-Ausstoß um rund 200 000 Tonnen, im öffentlichen Nahverkehr werden die Busse nach und nach von Diesel- auf Elektrofahrzeuge umgestellt", so Nimptsch. Trotzdem: "Wir alle hoffe auf gute Ergebnisse in Paris", so der OB. Am Mittwoch macht die Aldebaran in Koblenz halt, am 30. November soll sie in Paris ankommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort