Suche nach Gebäudemanager Bewerber zieht in letzter Sekunde zurück

BONN · Der Vertrag lag quasi unterschriftsreif auf dem Tisch, da machte der potenzielle neue Chef des Städtischen Gebäudemanagements (SGB) doch noch einen Rückzieher. Das bestätigte Stadtsprecherin Monika Hörig am Mittwoch auf GA-Nachfrage.

Dem Vernehmen nach stammt der Bewerber aus dem Ruhrgebiet, wo er derzeit eine vergleichbare Aufgabe wahrnimmt. Er ist nunmehr der vierte Kandidat in Folge, der der Stadt kurz vor der Zielgeraden eine Absage erteilt hat. Über seine Gründe wurde gestern offiziell nichts bekannt. Hinter den Kulissen hieß es allerdings, der Mann habe sehr hohe finanzielle Forderungen an die Stadt Bonn gestellt, die die Politik letztlich aber nicht erfüllen wollte. So sei ihm zwar mit einem Jahresgehalt von 150 000 Euro deutlich mehr als den vorherigen Bewerbern angeboten worden. Doch zu weiteren Zugeständnissen, wie etwa die Bereitstellung eines Dienstwagens und einer Dienstwohnung sei man nicht bereit gewesen.

Nachdem Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) 2010 den inzwischen nach langem Rechtsstreit aus den Diensten der Stadt Bonn ausgeschiedenen ehemaligen SGB-Chef Friedhelm Naujoks im Zuge des WCCB-Skandals kaltgestellt hatte, übernahm damals dessen Vertreter Bruno Lossau die Geschäftsführung. Doch Lossau ging nach nur zwei Jahren in den vorgezogenen Ruhestand. Seither leitet die Ingenieurin Marion Duisberg das SGB kommissarisch. Weil die Ratskoalition wegen Kostenexplosionen unter anderem auf den Baustellen des WCCB und des Hauses der Bildung künftig einen in Finanzfragen versierten Fachmann an der Spitze des SGB sehen will, kommt sie als alleinige Chefin des SGB nicht in Frage.

Doch die Suche nach einem neuen Gebäudemanager steht offensichtlich nach wie vor unter keinem guten Stern. Nach zwei Absagen hatte zuletzt der ehemalige Geschäftsführer des Studentenwerks Bonn für viele überraschend seine Bewerbung zurückgezogen.

Und die Bewerberlage ist, so heißt es, eher dünn. Nicht zuletzt das bisherige Gehaltsangebot in Anlehnung an die Beamtenbesoldungsgruppe B 3 (etwa 6900 Euro brutto monatlich) sahen einige Ratsmitglieder als einen Grund dafür an. Deshalb habe man das Gehalt nun angehoben. Zur Erinnerung: Naujoks hatte ein Jahressalär von 175 000 Euro. "Ich bedauere es sehr, dass der Bewerber abgesprungen ist", sagte CDU-Ratsfraktionschef Klaus-Peter Gilles. "Denn es besteht dringend Handlungsbedarf, die Leitungsfrage beim Städtischen Gebäudemanagement endlich zu regeln."

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