Stephan Eisel "Beethovenhalle kostet Stadt 20 Millionen Euro mehr als Festspielhaus"

BONN · Stephan Eisel, Vorsitzender der Bürger für Beethoven, widerspricht der Forderung der Landtagsabgeordneten Renate Hendricks (SPD) nach einer schnellen, umfassenden Sanierung der Beethovenhalle.

Ohne das geplante Festspielhaus sei die Beethovenhalle ein "finanzielles Abenteuer" für Bonn, so Eisel. Denn dann müsse die alte Halle nicht nur saniert, sondern für das Beethoven-Jubeljahr 2020 auch umgebaut werden. Außerdem müsse während der etwa anderthalbjährigen Schließung eine Ersatzspielstätte eingerichtet werden. Der Vereinsvorsitzende: "Das kostet die Steuerzahler nach den Zahlen der Stadtverwaltung mindestens 20 Millionen Euro mehr als der städtische Beitrag zum Festspielhaus."

Ob Eisels Rechnung stimmt, beantwortete die Stadtverwaltung gestern nicht eindeutig. Für das Festspielhaus darf die Stadt laut Ratsbeschluss maximal 4,4 Millionen Euro für das Baugrundstück aufwenden, dazu kommen zehn Millionen Euro für die Betriebsstiftung, gestreckt auf zwanzig Jahre - macht zusammen rund 15 Millionen Euro.

Für die Sanierung der denkmalgeschützten Beethovenhalle ab Ende 2016 plant die Verwaltung mindestens 15 Millionen Euro ein. Der eigentlich vorgesehene Umbau ist aber bisher mit rund 30 Millionen Euro veranschlagt. Dazu kämen weitere 1,5 Millionen für eine Nachhallanlage, mit der das World Conference Center Bonn als Ersatzspielstätte für die Umbauphase hergerichtet werden soll. Endgültige Klarheit gebe es erst, wenn die baureife Planung für die Beethovenhalle vorliege, so der Beigeordnete Wolfgang Fuchs. An der werde intensiv gearbeitet. Auf dieser Grundlage könne der Rat dann entscheiden. Danach werde die Stadt mögliche Fördermittel beantragen, auch aus dem Bereich des Denkmalschutzes.

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