GA-Glühweintest 2014 Barths Dornfelder macht das Rennen

BONN · Sieben hoch motivierte Tester, acht Proben in silbernen Thermoskannen: Beim Glühweintest sollten GA-Leser herausfinden, wo auf dem Bonner Weihnachtsmarkt das Heißgetränk am besten schmeckt.

 GA-Redakteur Richard Bongartz schüttet ein - und (von links) Maximilian Hürth, Stefan Krebs, Sabine Börder, Barbara Komm, Jürgen Depping, Katja Heyer und Birgit Marx verkosten.

GA-Redakteur Richard Bongartz schüttet ein - und (von links) Maximilian Hürth, Stefan Krebs, Sabine Börder, Barbara Komm, Jürgen Depping, Katja Heyer und Birgit Marx verkosten.

Foto: Barbara Frommann

Sie alle mussten "blind" verkosten (siehe Kasten). Keiner wusste, wo der Glühwein herkam und um welche Sorte es sich handelt. Vom Endergebnis waren alle am Ende mehr als überrascht.

2011 hatte der GA seine Weinexpertin Caro Maurer mit Kollegen ins Rennen geschickt. Da war der Dornfelder Glühwein von Günter Barth junior über alle Zweifel erhaben. "Nicht überwürzt, trocken und mit einer vorweihnachtlichen Note. Lecker", lautete das Urteil. Würde das Getränk auch bei der Blindverkostung am Donnerstagabend hervorstechen? Die Leserinnen und Leser Katja Heyer, Sabine Börder, Barbara Komm, Birgit Marx, Jürgen Depping, Stefan Krebs und Maximilian Hürth fanden am Ende mit einer Gesamtwertung von 31 Punkten ihr Lieblingsgetränk: Und siehe da, es war wieder Barths Dornfelder vom Glühwein-Karussell am Bottlerplatz.

"Das bestätigt, was viele Stammkunden sagen", meinte Barth bei der Siegerehrung - und freute sich über den erneuten ersten Platz. Er setze bei dem Glühwein vom Weingut Michael Hopp aus Heßheim mehr auf Klasse statt Masse. Dafür zahlt der Kunde dann ein wenig mehr, drei Euro pro Tasse. "Der Rotwein macht den Unterschied", wusste Barth, der Dornfelder sei halt trockener als andere. "Wir haben guten Geschmack bewiesen", meinten dann auch die Tester unisono.

Doch den mussten sich alle erst einmal hart erarbeiten. Es war erst nach ein paar Proben - immer winzige Schlückchen - möglich, Urteile zu bilden. Der Vergleich musste halt her. "Ich finde ihn ganz gut, weil er etwas sauer ist", sagte Maximilian Hürth zum Siegerschluck und attestierte eine zitronige und zimtige Note. Barbara Komm schmeckte den kräftigen Rotwein raus, Birgit Marx gefiel es, dass alles nicht zu süß war.

Sieg hin oder her, es war am Ende eigentlich recht knapp. Probe fünf und acht bekamen von den Testern nämlich beide 29 Punkte und mussten deshalb ins Stechen. Im Vergleich zum Sieger "fehlen Zimt und Nelke", meinte Barbara Komm. Zudem sei wohl etwas weniger Alkohol drin. Letztlich langte das nach Abstimmung für Platz zwei. Dieser Tropfen stammt vom Elchkopf-Glühwein auf dem Münsterplatz nahe der Hauptpost. "Das ist ein typischer Glühweingeruch", meinte Sabine Börder zur Nummer acht, dem dritten Platz. Dieses Getränk bekommen die Weihnachtsmarktbesucher an der Pyramide auf dem Friedensplatz, also am Engel-Treff.

Platz vier sei an dieser Stelle noch genannt, weil dieser Wein einen so besonderen Geschmack hatte. "Da ist Würze drin, er hat ein starkes Aroma", urteilte Stefan Krebs - ein richtiger Weihnachtsmarktfan, der schon am Eröffnungstag für ein paar Stunden vorbeigeschaut hatte. So schmeckte die gut gelaunte Gruppe in dem recht weichen Getränk Vanille und Schokolade heraus - eigentlich nicht wirklich typisch für einen Glühwein. Wer ihn probieren will, sollte zu Hölzgen gegenüber der Kaufhof-Parfümerie gehen. Einige Proben fielen richtig durch. Auf wenig Geruch folgte da etwa gleich auch noch wenig Geschmack. Als Außenseiter war dann noch eine Feuerzangenbowle in die Kanne geraten, die aber auf wenig Gegenliebe stieß.

Die Tester kamen nicht nur aus Bonn, sondern auch aus Wachtberg oder wie Sabine Börder aus Kasbach bei Linz. Barbara Komm ist mir ihrem Mann vor zwei Jahren aus Stuttgart nach Bonn gezogen. Obwohl sich alle vorher nicht gekannt hatten, stimmte die Chemie auf Anhieb. So blieben nach der Siegerehrung alle gern noch ein wenig beisammen, um ein weiteres Glas vom guten Dornfelder zu trinken.

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