Mordprozess gegen Cellisten Angeklagter Musiker schildert vor Gericht Totschlagsversion

bonn · Am siebten Verhandlungstag hat sich der wegen Mordes an seiner Ehefrau angeklagte Cellist (55) des Bonner Beethovenorchesters erstmals im Detail zu den Vorwürfen geäußert. Bisher hatte der Mann an allen Prozesstagen geschwiegen.

Seine Verteidigerin Barbara Möller verlas eine Erklärung, laut der die 50 Jahre alte Pianistin ihrem Mann am Tattag im Oktober des vergangenen Jahres eröffnete, dass sie sich von ihm trennen und mit dem gemeinsamen Sohn ausziehen will.

Daraufhin habe sich ein verbaler Streit entwickelt, der eskaliert sei. Mit einem Metallstab schlug der 55-Jährige dann nach eigenen Angaben auf seine Frau ein und erstickte sie schließlich mit einer Plastiktüte. Anschließend will der Angeklagte die Leiche zunächst einen Tag lang im Keller versteckt und dann in einem bereits im Sommer ausgehobenen Grab an der Ahr vergraben haben.

Folgt das Schwurgericht der Einlassung des Angeklagten, wäre ein heimtückischer Mord vom Tisch: Laut den Angaben des 55-Jährigen sah die Ehefrau ihn mit dem Metallstab in der Hand und sagte: "Wag es nicht, mich damit zu schlagen." In diesem Fall hätte es keine Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers gegeben. Der Prozess wird fortgesetzt.

Weitere Berichterstattung folgt.

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