Gerontopsychiatrisches Zentrum der LVR-Klinik Altenberatung und Ambulanz

BONN · Das Gerontopsychiatrische Zentrum der LVR-Klinik Bonn hat ein eigenes Gebäude an der Kölnstraße bezogen.

 In den neuen Räumen des Gerontopsychiatrischen Zentrums informieren Markus Banger (links), Gerthild Stiens und Michael Schormann.

In den neuen Räumen des Gerontopsychiatrischen Zentrums informieren Markus Banger (links), Gerthild Stiens und Michael Schormann.

Foto: Barbara Frommann

Das Älterwerden hat seine Vor- und Nachteile: Zum einen habe man mehr Freiheiten, sagte Markus Banger, Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik in Bonn, zum anderen werde man aber auch öfter krank. Neben körperlichen Gebrechen spielt auch der geistige Zustand der Menschen eine wichtige Rolle: Alzheimer, Demenz, Depressionen nehmen nach Bangers Einschätzung zu. Die LVR-Klinik hat für solche Erkrankungen vor rund 20 Jahren das Gerontopsychiatrische Zentrum eingerichtet, das jetzt vom Klinikgelände am Kaiser-Karl-Ring in das Gebäude des Sankt-Johannes-Hospitals an der Kölnstraße umgezogen ist.Am Mittwoch wurde es dort eingeweiht.

Die Alterspsychiatrie brauche in vielen Bereichen mehr Akzeptanz. "Der demografische Wandel wird dazu führen, dass das noch wichtiger wird", so Banger. Mit dem Schritt von der LVR-Klinik weg in ein eigenes Gebäude soll künftigen Patienten der Einstieg erleichtert werden: Es sei leichter, sich an eine eigenständige Einrichtung zu wenden, als an die Klinik selber, erklärte Birgitta Lengsholz, stellvertretende Leiterin der Ambulanz.

Ebenfalls eine Erleichterung, die Hemmschwelle zu überwinden, soll die Nähe zur Innenstadt darstellen. "Das ist auch für unsere Patienten einfacher." Das historische Gebäude des Johannes-Hospitals biete das richtige Ambiente für die Gerontopsychiatrie, sagte Chefarzt Michael Schormann: "Die Behandlung braucht ein gesundes äußeres Fundament." Geleitet wird das Zentrum von Gerthild Stiens.

Auf drei Etagen des Gebäudes findet die Betreuung statt, die auf den drei Säulen allgemeine Altenberatung, Ambulanz und Tagesklinik ruht. Die Ambulanz im zweiten Obergeschoss besucht laut Lengsholz rund 1500 Patienten pro Quartal in mehr als 25 Alterseinrichtungen sowie etliche , die zu Hause gepflegt werden. Die Mitarbeiter sind für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis zuständig, und damit für etwa eine Million Menschen. Eine spezielle Gedächtnisambulanz hilft unter anderem bei der Diagnose von Demenzerkrankungen und bietet Beratung für die weitere Behandlung. In der Tagesklinik findet eine teilstationäre Behandlung für Patienten statt, die erkrankt, aber noch mobil sind.

Die Besucher konnten sich gestern das Zentrum anschauen und sich über Angebote und Aufgaben erkundigen. Das Interesse war groß. "Das ist für uns auch eine Bestätigung der guten Zusammenarbeit", sagte Lengsholz.

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